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Vereinigung zur Erhaltung Deutscher Burgen [Hrsg.]
Der Burgwart: Mitteilungsbl. d. Deutschen Burgenvereinigung e.V. zum Schutze Historischer Wehrbauten, Schlösser und Wohnbauten — 2.1900-1901

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Nr. 4
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Siefert, Alfred: Die rechtsrheinische Nachbarin der Hohkönigsburg im Elsaß: Burg Hohengeroldseck in der Ortenau
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https://doi.org/10.11588/diglit.31729#0029

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II. Iahrgang

Nr. 4

rrn Gccober 1900.

Der Burgwarr erscheint monatlich einmal. — Benrg-preis: 5 Mark jährlich.

Mitglicder der Vereinigung zur Erhaltung deutscher Burgen erhalten den Burgwart unentgeltlich frei ins Haus.

Die rechtsrheinische lslachbarin der Hohkönigsburg im Elsaß:
Burg Hohengeroldseck in der Oreenau.

Von Alfred Siefert,

Bezirkspsieger der Kunst- und Alterthumsdenkmäler in Lahr i. B.

enn die Gchatten der Bauine auf der Hohkönigsburg langer und langer werden und
die Sonne, hinter dem Brezouard stehend, durch den blauen Azur eines wolkenlosen
AbendhLminels ihre letzten Gtrahlen über den Rhein hinüber nach dein Schwarzwald
sendet, dann löst sich dort das lichte lprofil eines spitzen Bergkegels von seinein dunklen
HLntergrunde ab und sendet seiner elsassischen ^lachbarin seine Grüße zu: es ist der
Gchönberg bei Lahr in der Mrtenau, Ln dessen gewaltige Porphyrfelsen dereinst der machtige Gtainin-
bauin der Geroldsecker seine kraftigen Wurzeln schlug.

Der „schöne Berg", von welchein „Geroltes Ecke" i. e. „die scharfe Wehre Gerolds", Burg
Geroldseck oder befser Hohengeroldseck ) — zuin Unterschied von der Tiefburg gleichen ^lainens zu Lahr,
welche uin das Iahr 1ZO0 von Adelheit von Hohenzollern, die an Heinrich I. von Geroldseck
Eahr verheirathet war, bewohnc wurde — trotzig in die Eande schaut, hat eine Höhe von 525 m und
verdienc seinen ^lainen init vollem Aecht. (Abb. 1).

Ihren Nainen „Geroldseck" verdankt die Burg Gerold II., ihrein ersten Besitzer, der sie aus der
verlassenschaft der Wysenburgischen Dynastin Wisegardis und ihres Geinahls Ruchard, des ersten
frankischen Rammerbocen und Stifcers beider ehemaligen Rlöster Gengenbach und Schwarzach,
an sich gebracht.

Zweifellos war das erste Gchloß auf dem Scbönberg römischen Ursprungs, dafür sprichc schon
die nach der Regel des römischen Briegsschriftstellers Degetius ausgeführce Trace des Burgwegs, der
sich in seinem oberen Theile so um den 2Zerg herumwindet, daß der anrückende Leind seine vom

Den Namen siobengerolbseck erhielt die Burg definitiv nach dem Tode walthers II. von Geroldseck im Iahre 1277,
da sieinrich von Oeldeirz und die Söhne seines Bruders sierrmanu die sierrschaft unter sich theilten und zwei Geroldseckische
Stammschlösser stistete», nämlich lsohengeroldseck und Geroldseck-Lahr und Mahlberg.
 
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