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Vereinigung zur Erhaltung Deutscher Burgen [Hrsg.]
Der Burgwart: Mitteilungsbl. d. Deutschen Burgenvereinigung e.V. zum Schutze Historischer Wehrbauten, Schlösser und Wohnbauten — 2.1900-1901

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Nr. 8
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Burgenschau
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https://doi.org/10.11588/diglit.31729#0082

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78

Wiederherstellungen.

Frauenstein i. Erzgebirge.

Zur Unterstüyung der Arbeiten der neugebilderen
Ortsgruppe der Vereinigung zur Erhaltung deutscher
Burgen in Frauenstein hat die königl. Lommission zur
Erhaltung der Runstdenkmäler für lMl l5<) Mark be-
willigt.

Reichenbach i. Hessen.

Die Herstellungsarbeiten an der Ruine Reichenbach
konnren im vorigen Herbst noch soweit gefördert werden,
daß bis Anfang Ocrober die Ummanrelung der gefährderen
Stellen ziemlich durchgeführt, auch an der Ostseire des
Dhurmes das hier freibleibende alte Mauerwerk soweit
wie erforderlich ausgefugt war. Am ö. Ocrober besichtigre
Herr Bauratb Iahnert aus Lassel die Arbeiten. Dabei
wurde unter Zugrundelcgung eines vom Herrn Archirekren
Bodo Ebhardt eingeholten Gurachtens Bestimmung über
den oberen Abschluß des Mauerwerks getroffen. Der
Thurm sollte danach oben einen einfachen Zinnenkranz in
entsprechenden Abmessungen erhalten und innen abgewölbt
werden. Da die witterung fortgeseyt günstig blieb, war
es möglich, auch noch diese Arbeiten zu vollenden; der
Thurm kann nunmehr als gerettet betrachtet werden.
Im kommenden Frühjahr ist noch die Dreppe einzubauen,
damit der Thurm auch bestiegen werden kann. Schon
jeyt zeigt sich übrigens, wie recht die Touristenvereine in
Vkiederhessen hatten, als sie Beihülfen zur Herstellung
des Dhurmes gewährten, freilich unter dem Vorbehalt
der Besteigbarmachung; bietet sich doch dem Augc von
der plaitform aus ein Landschaftsbild, das es getrost
mit den schönsten des Hessenlandes aufnehmen kann.
Ferner sind im laufenden Iahre noch die bci den Auf-
grabungen gefundenen Reste eines zweiten Dhurmes und
eines Gebäudes zu suchen. Außerdem ist es unbedingr
geboten, sofern noch Mittel aufgebracht werden können,
weitere plachgrabungen anzustellen. Die bisherige An-
nahme, das Mauerwerk der Gebäude sei vollständig ver-
schwunden, ist durch die bereits aufgedeckten Reste wider-
legt. An der Hand der vorhandenen Spuren wird sich
unschwer der ganze Grundriß der Burg aufdecken lassen
und damit ein neuer werthvoller Beitrag zur Lurgen-
kunde zu erlangen sein. 8.

Schweh.

Die Lurgruine zu Schwetz hat eine eigenthümliche
Verwendung gefunden. Auf dem Dhurme derselben ist
eine Hochwassersignalstation eingerichtet worden, welche
sich gut bewähren soll.

Besitzwechsel.

Burkheiin am Raiserstuhl.

Die Burgruine Burkheim ist mit dem dazu gehörigen
Schloßgute, wie Zeitungen melden, für Söstst Mark von
den Gräfl. Fahnenbergschen Erben an die weinhandlung
L. Bastian in Endingen verkauft worden.

Ausgrabungen und Lunde.

weihenburg bei Stuttgart-

Bei Grabungen im Garten einer Villa bei Stuttgart
in der Nähe des Bopserwaldes wurden bedeutende
Ueberreste der schon lange verschwundenen weißenburg
aufgedeckt. Die Nachgrabungen werden in umfassender
weise fortgeseyt und mit größter Sorgfalt betrieben,
um nichts Inreressantes außer Acht zu lassen, das zu
Tage gefördert werden könnte.

Bücherschau.

„Oie Grundlagen der Lrhaltung und wiederher-
stellung der Burgen", Vortrag, gehalten auf dem ersten
Dage für Denkmalpflege in Dresden von Architekt Bodo
Ebhardt. Mit 2<) Abbildungen. Berlin 1S<)l. Verlag
von w. Ernst öc Sohn. Ouartformat, 24 S. l Mark.

Das hübsch ausgestattete Schriftchen, das den Vortrag
des Mannes zu Dresden enthält, der mit aller Ent-
schiedenheit die Betrachtung und Erhaltung der Burgen
dem Architekten und nicht dem Silbenstecher und
Rabulisten überteagen wissen will, wird in allen Rreisen
der Alterthumsfreunde freundliche Beachtung und Unter-
stüyung sinden.

Ebhardt stellt als Ouellen für die Vorschläge zur
wiederherstellung dee Burgen fest:

1. Die erhaltenen Baureste selbst.

2. Die geschichtlichen Nachrichten darüber.

2. Abbildungen der Burgen.

4. Die Litteratur bis zur Gegenwart.

Die Lehre aus diesen Ouellen bildet einen weiteren
Abschnitt. Von besonderer wichtigkeir sind l^kr. l, 2, 2,
während auf ^7r. 4, die vielfach nur Gelehrtengezänke
bis auf den heutigen Tag enthält, weniger zu halten ist.
Geht diese Lirreratur ja vielfach von Männern aus, die
weder einen Grundriß noch einen Schnitt herzustellen
vermögen (II) . . .

An zwei bekannten Beispielen, an der Marksburg
und der Hohkönigsburg, begründet Ebhardt seine
logisch durchgeführten Ansichten. Hier kommt als fünfre
 
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