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Vereinigung zur Erhaltung Deutscher Burgen [Hrsg.]
Der Burgwart: Mitteilungsbl. d. Deutschen Burgenvereinigung e.V. zum Schutze Historischer Wehrbauten, Schlösser und Wohnbauten — 2.1900-1901

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Nr. 9
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Krollmann, Christian: Die Moritzburg zu Halle a.d. Saale
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https://doi.org/10.11588/diglit.31729#0089

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85

Die Moritzburg zu Halle a. d. Gaale.

ptmitten der heutigen Gtadt Halle a. d. Saale erheben
sich die Ruinen der gewaltigen Moritzburg, welchc
in den Iahren 1584- bis 15OZ von dem damaligen
Erzbischof Er,rst von Magdeburg als fürstliche
Residenz und als Zwingburg für die erst kurze Zeic
endgültig uncerworfene Gtadt erbaut wurde. Gie
liegt an der Stelle einer uralten, vollstandig verschwundenen
Befestigung, der sogenanncen Gchwarzen Burg.

Die Moritzburg bildec ein großes unregelmaßiges VLereck,
dessen Westseite sich über der Gaale erhebc, welche in früheren
Zeiten die Mauern bespült und den Graben, der sich an den drei
anderen Geiten entlang zieht, gefüllt haben dürfte.

Die Westseite der Anlage nahm Ln ihrer ganzen Aus-
dehnung das Residenzschloß ein, an dessen nördlicke und südliche
Ecke sich gewaltige Rundthürme schlossen (der südliche ist Lm ZOjahrigen Rriege gesprengt). Don denr
nördlichen zog sich ein weiterer rAügel des Gchlosses an der ^lordseire HLn. Hierin befand sich der
Haupteingang, welcher spater (I5Z6 durch Albrecht von Brandenburg) durch eine starke Wallanlage
nördlich der Burg, den heutigen Iagerberg, geschützt wurde. Das Doppelthor, für Reiter und Luß-
ganger gesondert, ist heme verrnauert. Vlach Osten zu schließt sich an den ^lordflügel die große Rapelle,
deren Lhormauer sich über der östlichen Umfassungsmauer erhebt. Ihr vorgelagerc in der ^lordostecke
ist ein niedriger Rundthurm, denr ein gleicher an der Güdostecke entspricht. An die Rapelle nach Güden
zu schließt sich jetzt ein Gebaude des 18. Iahrhunderts bis an den ziemlich Ln der Mitte der Gstseite
gelegenen sechseckigen Thorthurm, zu dem seit dem 18. Iahrhunderc eine steinerne Brücke über den
Graben führc, wahrend er ursprünglich, wie das ^lordthor, nur durch eine Zugbrücke zu erreichen war.
Der Eingang weist dieselbe Gliederung auf wie das Nordthor. Die jetzt vermauerte Lußgangerthür zeigt
Abbildung Z.

Abb. 3. Moritzburg.
Vermauerte pforre im Thorthurm.

Von dem
Thore zieht sich
eine Ln zwei
Geschossen, im
oberenvermittelst
eines innen anf
Pfeilern ruhen-
den jetzt
verschwundenen
hölzernen Wehr-
ganges,vertheidi-
gungsfahige
Mauer zum Güd-
ostthurm. ?5n der
Südseice erheben
sich an ein gleich-
arriges Mauer-

Abb. Moritzburg. westansicht.

stück gelehnt in
einigem Abstande
von dem Eck-
thurme, Wirch-
schafcsgebaude,
die sich an den
Westbau an-
schließen.

Die Ruine
befindetsichtheils
Ln dem Besitze
des preußischen
Scaates, cheils in
dem der Stadr
Halle. Der Staac
hat seinerr Theil,
der die ganze

Nordseice, auch den in gleicher Höhe mit dem Vlordflügel liegenden Theil des Westbaues und die Rapelle
umfaßr, vor wenigen Iahren ausbauen lassen. Die Rapelle ist als Nniversiratskirche hergerichrec, den
Vlordflügel mitsammt dem anstoßenden Theile des Westflügels, welcher durch eine rohe Ziegelmauer ohne
irgendwelche Rücksicht auf die frühere Raumvertheilung abgerrennr Lst, zu Lechtsalen und dergleichen
ausgebaur. Diese -Lokalitaten sind nur vom Burghof aus zuganglich. Man kann nicht behauptcn, daß
dieser Ausbau von hervorragend künstlerischer Wirkung sei. Außerordentlicb störend wirkt es z. B.,
 
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