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Vereinigung zur Erhaltung Deutscher Burgen [Hrsg.]
Der Burgwart: Mitteilungsbl. d. Deutschen Burgenvereinigung e.V. zum Schutze Historischer Wehrbauten, Schlösser und Wohnbauten — 2.1900-1901

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Nr. 12
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Burgenschau
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https://doi.org/10.11588/diglit.31729#0121

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noch 3Vs puszenrige Darlehen in Höhe von l(X)5«X> Mark
hinzu, so ergiebt sich am Schlusse des Iahres 1SM eine Ge-
sammrschuld von l42llb,(>5 Mark. ^kicht unerwähnt
bleibe hierbei, daß der Runstverein für die Rheinlande
und westfalen bekanntlich wandgemälde im werthe von
l(x)(>M Mark gestifret hat. — Die nach den Staturen

Abb. ^8. Mainz, Eisernes Thor. Grundrißskizze und
profil.

aus dem Vorstande ausscheidenden Mitglieder wurden
wiedergewählt. Als nächste Arbeiten sind vorgesehen
neben der Vollendung der wandgemälde im Rirrersaale
und in der Lurgkapelle der Aufbau des Lergfrieds nach
den Rekonstruktionsplänen des Laumeisters Fischer von
Barmen, die Errichrung von Bliyableitern, elektrische
Beleuchtung des Schloßes und der Restaurationsräume,
Aufmauerung der Ringmauer und des vorderen Dhurmes.
Burgbausen (Oberbapern).

Das Rönigl. Schloß zu Burghausen, eine sehr alte
Burganlage, durch viele Neubauten verunstaltet, zuleyt
als Raserne dienend, wird jeyt zu Museumszwecken um-
gebaut.

Lhillon.

Eine mir ungewöhnlicher Sachkenntniß, Sorgfaltund
mit ungewöhnlichem Erfolge betriebene Erforschung und
wiederherstellung erfährt im Auftrage der waadt-
ländischen Regierung seit etwa fünf Iahren die berühmte
Burg Lhillon am Genfer See. Die aufgewandten Mirtel
betragen etwa ö(>—25()(X) Francs pro Iahr. Abgesehen
von den auch allgemein hochbedeutenden V7achrichren der
bis etwa ^250! zurückreichenden Bauacren, haben die
noch wohlerhaltenen, aber durch zahllose Umbauren vielfach
entstellten Säle, Höfe und Zimmer dem Forschungs-
eifer des waadtländer Staatsarchäologen Archirekt Naef
in Lausanne großartige Reste alrer Holzarchirekrur,
Malerei, Sreinarbeit aller Art u. s. w., offenbart. Ueber
die peinliche Gewiffenhafrigkeir der Arbeit und die einzelnen
Ergebniffe aus vorgeschichtlicher, römischcr und späterer
Zeit werden wir noch näher berichten, Aufrraggeber und
Architekten können wir aber schon heute zu ihren Erfolgen
beglückwünschen.

Frauenstein im Erzgebirge.

Enrsprechend dem Ersuchen der neugegründeten Orts-
gruppe in Frauenstein besichtigte am 17. Mai der Rönigl.
Sächs. Finanzminister von waydorf in Begleitung von
mehreren Herren des Rönigl. Finanzministeriums, sowie
des Herrn Hofrath prof. Or. Gurlitt die Ruine. Die
Orlsgruppe hatte um die Erlaubniß gebeten, ^kachgrab-
ungen in der Ruine vornehmen und die Rönigl. Staats-
regierung in der pflege und Erforschung dcr Ruine unter-
stüyen zu dürfen.

Mit großem Intereffe besichtigten die Herren die
Ruine, welche ein getreues Bild einer mittelalterlichen
Burg bietet, und viele wirklich interessante Anlagen auf-
zuweisen hat, die theilweise noch sehr gut erhalten sind.
^kach eingehender Benntnißnahme von den plänen und
Absichten, die die Ortsgruppe auszuführen gedenkt, wurde
in liebenswürdigfter weise die Genehmigung zur Vor-
nahme von Nachgrabungsarbeiten ertheilt. Insbesondere
würde die Ruine von allem schädlichen Baumwuchs und
pflanzenwerk, welches die Mauern leider theilweise be-
deurend angegriffen hat, befreit werden. Es müssen zwar
hierbei auch etliche alte Baumriesen fallen, die bisher dem
Burghofe ein idyllisches Aussehen gaben, aber leider sind
die Einwirkungen derselben so bedeutende, daß unbedingt
zu ihrer Ausrottung geschritten werden muß. Gleich-
zeitig wurden durch die Herren die vorzunehmenden
nöthigsten Ausbesserungsarbeiten festgestellt, welche noch
im Laufe dieses Sommers zur Ausführung gelangen
sollen. In diesem Iahre sollen also außer den Der-
besserungsarbeiten seitens des Rönigl. Landbauamtes
Nachgrabungen durch die dortige Orrsgruppe vorge-
nommen werden. An Mitteln sind hierzu vorhanden
15(> Mark an Dereinsgeldern, 15() Mark Beitrag von
der Rönigl. Lommission zur Erhaltung der Runst-
denkmäler und etwa 2M Mark Erlös aus den zu
schlagenden Bäumen, welchen Betrag das Rönigl. Finanz-
ministerium liebenswürdigst der Ortsgruppe überwies.
Mir diesen 5()(> Mark sollen zunächst Arbeiten zur Er-
forschung des inneren Burghofes vorgenommen werden,
für welchen Zweck diese Mittel auch ziemlich ausreichend
sein werden. Die Ruine geht somir einer besseren Zeit
entgegen und wir hoffen, daß auch das allgemeine Interesse
sich dieser faft einzig gut erhalrenen Burgruine im Erz-
gebirge zuwenden wird.

Geversburg.

Der Derschönerungsverein zu Hall (württemberg)
hat beschlossen, mit Unterstützung des historischen Dereins,
die Geyersburg - Ruine zu erhalten. Besonders warm
traten dafür ein die Herren Rechtsanwalt vr. Ade und
Verlagsbuchhändler German.

^ohkönigsburg.

Bewegtes Dreiben herrschte von den ersten Maitagen
ab auf der Burg. Der Allerhöchste Bauherr hatte für
den ll> Mai seinen Besuch ansagen lassen. Daher wurden
neben den laufenden Dorarbeiten für den beginnenden
Bau namentlich überall gründliche Aufräumungsarbeiten
ausgeführt, um dem Raiser einen möglichst klaren Ein-
und Ueberblick in und über das seit seiner leyten, ein
Iahr zurückliegenden Anwesenheit zu Tage Geförderte
geben zu können.
 
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