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Vereinigung zur Erhaltung Deutscher Burgen [Hrsg.]
Der Burgwart: Mitteilungsbl. d. Deutschen Burgenvereinigung e.V. zum Schutze Historischer Wehrbauten, Schlösser und Wohnbauten — 28.1927

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Nr. 5/6
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Koch, Konrad Albert: Burgruine Wartstein, [2]
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https://doi.org/10.11588/diglit.35078#0122

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100



Burgruine Markstein.
Von K. A. Koch.
kSchluß.)
ach anderen waren die Grafen von
Wartstein ein Zweig der Grafen von
Berg und werden seit 1185 urkundlich
genannt. Als Begründer der Burg
und des Wartsteinischen Zweiges
der Grafenfamilie wird zu betrachten seinRapoto,
zweiter Sohn des Grasen Heinrich I. von BergZ
und einer Gräfin Adelheid von Mochental. Die
Besitzungen zeigen auch eine Verbindung alten
bergischen Hansguts mit dem Erbe von Mochental.
Dieser Rapoto erscheint im Jahre 1134 bei Herzog
Friedrich II. von Schwaben und 1139 bei König
Konrnd 111. Von den Grafen ist nicht viel
überliefert. Die Urkunden zeigen das Geschlecht in
steten: Niedergang. Gegen 1300 hat ein Glied
des Hauses seinen Besitz an das Haus Habsburg
verkauft, unter dessen Besitzungen später die „Graf-
schaft Wartstein" erscheint. Die Burg selbst (Grafschaft,
Feste und Schloß mit Grund und Boden, Gericht
und aller Herrschaft, Mannschaft und Lehenschaft
und allen eigenen Leuten) wurde von Graf Hein-
rich von Wartstein 1392 an die Herzöge Stephan,
Friedrich und Johann von Bayern um die nicht
ganz geringe Summe von 3000 Dukaten verkauft.
Das Geschlecht starb in: 15. Jahrhundert aus. Herzog
Stephan von Bayern verpfändete die Burg an
Walter von Königseck, der sie durch Neubau ver-
stärkte und dessen Witwe mit zwei Söhnen 1442 die
Burg innehat. In: Jahre 1495 wurden Wartstein,
das Dorf Erbstetten und die benachbarte Burg
Monsberg niedergebrannt. In welchen Fehden,
sagt das Freiburger Diözesan-Archiv 25, 128, dem
wir diese Kunde verdanken, nicht. Später ging
das Rittergut auf die Renner von Allmendingen
und Speth über, und von letzteren kaufte es die
Gemeinde Erbstetten. (Entnommen aus der Ober-
amtsbeschreibung Münsingen.)
Nach Angabe von Dr.-Jng. Haible, der die Jn-
standsetzungsarbeiten geleitet hat, wurden die losen
Fugen gründlich gereinigt und auf die erreichbare
Tiefe satt mit Mörtel ausgegossen. Die nusgebroche-
nen Löcher wurden mit umherliegenden, schon be-
arbeiteten Steinen so ausgemauert, daß die Patina-
schicht in die Sichtfläche kam. Zementmörtel wurde
nur in der Tiefe der Fugen verwendet, und außen
wurden die Fugen mit Schwarzkalkmörtel, der der
alten Mauerfarbe angepaßt wurde, bestrichen. Un-
Abb. 89. Burgruine Wartstein, Lageplan, 1:1000. umgänglich notwendig war ferner eine wasserdichte
und haltbare Abdichtung der Oberfläche des Turmes
und der übrigen Mauern. Zu diesen: Zwecke wurden die oberen losen Steine in Zementmörtel und die Fugen
3—5 om tief offen gelassen, um sie nachher mit heißen: Goudron auszugießen. Den: Gutachten des Landesamtes
für Denkmalpflege entsprechend sind die Nmrißlinien der Ruine gewahrt worden.
Beim Abräumen der Turmoberfläche kamen zwei Balkenstücke, die vom Feuer angebrannt waren, zum Vorschein.

) Dieses einst bedeutende Geschlecht hatte seinen Stammsitz im gleichnamigen Dorf bei Ebingen an der Donau.
 
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