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natürlich auf Widerstand folgt, konnten einige Theile
der Stadt wohl leicht in Feuer gerathen und hierdurch,
zerstört werden. Die Berichte der Zeitgenossen, oder de-
rer, die kurz nach jenen Begebenheiten lebten, und ge-
schrieben, sind sehr widersprechend, und es hält schwer,,
aus ihnen etwas Zuverlässiges über das zugestoßene Un-
glück zu entnehmen. Indessen wird, wollen wir diese
Schriftsteller zu Rath ziehen, sich, immer als ein Haupt-
ergebniß der Nachforschungen zeigen, daß bloß Plünde-
rung, nicht eigentliche Zerstörungswuth, den siegreichen
Feind getrieben habe.
Eine kurze Uebersicht der Ereignisse, die jede der
auf einander folgenden Plünderungen unter den Gothen
und Vandalen begleiteten, dürfte vielleicht nöthig seyn,
um uns in den Stand zu setzen, über die Zerstörung
Noms ein Urtheil zu fällen.
Seit dem großen Brande Roms durch die Gallier
nach Erb. d. St. 366, oder vor CH. G. 383 hatte nie
ein Feind wieder seinen Fuß in die heilige Stadt gesetzt.
Alarich war aber der erste, der diese Freude trübte, als
er mit seinem Gothenheere im I. 410 nach Chr. G. in
sie einzog. Es geschah dich, nachdem die Gothen sie
schon dreimal vorher belagert hatten. Im Jahre 409.
war er zur Aufhebung der zweiten Belagerung dadurch,
veranlaßt worden, daß man ihm fünftausend Pfund Gold,
und dreißigtausend Pfund Silber, nebst andern Kostbar-
keiten versprochen. Als man aber die zugestandene Summe
einsammeln wollte, erhoben sich große Schwierigkeiten,
und es ist gegründet, daß mehrere Schätze, die in frü-
hem Kriegen zusammengeführt und zu heiligen Zwecken
natürlich auf Widerstand folgt, konnten einige Theile
der Stadt wohl leicht in Feuer gerathen und hierdurch,
zerstört werden. Die Berichte der Zeitgenossen, oder de-
rer, die kurz nach jenen Begebenheiten lebten, und ge-
schrieben, sind sehr widersprechend, und es hält schwer,,
aus ihnen etwas Zuverlässiges über das zugestoßene Un-
glück zu entnehmen. Indessen wird, wollen wir diese
Schriftsteller zu Rath ziehen, sich, immer als ein Haupt-
ergebniß der Nachforschungen zeigen, daß bloß Plünde-
rung, nicht eigentliche Zerstörungswuth, den siegreichen
Feind getrieben habe.
Eine kurze Uebersicht der Ereignisse, die jede der
auf einander folgenden Plünderungen unter den Gothen
und Vandalen begleiteten, dürfte vielleicht nöthig seyn,
um uns in den Stand zu setzen, über die Zerstörung
Noms ein Urtheil zu fällen.
Seit dem großen Brande Roms durch die Gallier
nach Erb. d. St. 366, oder vor CH. G. 383 hatte nie
ein Feind wieder seinen Fuß in die heilige Stadt gesetzt.
Alarich war aber der erste, der diese Freude trübte, als
er mit seinem Gothenheere im I. 410 nach Chr. G. in
sie einzog. Es geschah dich, nachdem die Gothen sie
schon dreimal vorher belagert hatten. Im Jahre 409.
war er zur Aufhebung der zweiten Belagerung dadurch,
veranlaßt worden, daß man ihm fünftausend Pfund Gold,
und dreißigtausend Pfund Silber, nebst andern Kostbar-
keiten versprochen. Als man aber die zugestandene Summe
einsammeln wollte, erhoben sich große Schwierigkeiten,
und es ist gegründet, daß mehrere Schätze, die in frü-
hem Kriegen zusammengeführt und zu heiligen Zwecken