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öffnen; entweder deßhalb, weil das Volk zu seiner Er^
bauung die Kosten mit beigetragen, oder weil er, als
Pontifex Maximus, künftig in einem Gebäude leben
wollte, das zugleich ein öffentliches und ein Privathaus
war. Tiberius ließ mehrere Gebäude anstoßen, und Ca-
ligula dehnte es sogar bis zum Forum durch eine Art von
Brücke aus. Der Tempel des Castor und Pollux *)
ward in eine Vorhalle des Palastes verwandelt, und weit-
ausgoehnte Portikus damit verbunden. Claudius aber
stellte den Tempel für seinen früheren Gebrauch wieder
Her **) und zerstörte demnach wahrscheinlich die oben er-
wähnte Brücke. Jedoch diese ganze Pracht und Erwei-
terungen waren nichts gegen das goldene Haus, daK
Nero erbaute, nachdem der frühere Palast niedergebrannt
war. Man kann sich aus dem, was Tacitus ^*^) dar«
über berichtet, eine ziemliche gute Idee von seiner Pracht
und Größe machen; denn wir lesen hier, daß, außer den
kostbaren Verzierungen des Palastes selbst, sich in seinem
Umfang noch Gefilde, Haine und Seen befanden. Es
reichte vom Palatinus bis zum Esquilinus, und bedeckte
den ganzen Zwischenraum, wo gegenwärtig das Colos-
seum steht. Als es geendigt war, sagt man, habe der
Kaiser ausgerufen: daß er jetzt endlich als ein Mensch
leben könne ****). Domitianus erweiterte den Umfang
des Gebäudes noch mehr und fügte neue Verschönerun-
gen hinzu. Unter des Claudius Regierung verbrannte
*) Lusi., LA,
**) Di°n Hal., !.. IX.
***) XV. 48.
Lust, e,
7 *
öffnen; entweder deßhalb, weil das Volk zu seiner Er^
bauung die Kosten mit beigetragen, oder weil er, als
Pontifex Maximus, künftig in einem Gebäude leben
wollte, das zugleich ein öffentliches und ein Privathaus
war. Tiberius ließ mehrere Gebäude anstoßen, und Ca-
ligula dehnte es sogar bis zum Forum durch eine Art von
Brücke aus. Der Tempel des Castor und Pollux *)
ward in eine Vorhalle des Palastes verwandelt, und weit-
ausgoehnte Portikus damit verbunden. Claudius aber
stellte den Tempel für seinen früheren Gebrauch wieder
Her **) und zerstörte demnach wahrscheinlich die oben er-
wähnte Brücke. Jedoch diese ganze Pracht und Erwei-
terungen waren nichts gegen das goldene Haus, daK
Nero erbaute, nachdem der frühere Palast niedergebrannt
war. Man kann sich aus dem, was Tacitus ^*^) dar«
über berichtet, eine ziemliche gute Idee von seiner Pracht
und Größe machen; denn wir lesen hier, daß, außer den
kostbaren Verzierungen des Palastes selbst, sich in seinem
Umfang noch Gefilde, Haine und Seen befanden. Es
reichte vom Palatinus bis zum Esquilinus, und bedeckte
den ganzen Zwischenraum, wo gegenwärtig das Colos-
seum steht. Als es geendigt war, sagt man, habe der
Kaiser ausgerufen: daß er jetzt endlich als ein Mensch
leben könne ****). Domitianus erweiterte den Umfang
des Gebäudes noch mehr und fügte neue Verschönerun-
gen hinzu. Unter des Claudius Regierung verbrannte
*) Lusi., LA,
**) Di°n Hal., !.. IX.
***) XV. 48.
Lust, e,
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