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Burton, Edward; Sickler, Friedrich
Rom und Latium: nach den neuesten Forschungen und mit den neuesten, durchaus berichtigten topographischen Plänen und Charten (Band 1): Rom's Alterthümer und Merkwürdigkeiten in ihrem neuesten Zustande: mit stetem Rückblick auf deren Geschichte kritisch beleuchtet und beschrieben; nebst dem neuesten verbesserten topographischen Plan von Rom nach Nolli bei Monaldini — Weimar: Landes-Industrie-Comptoir, 1823

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https://doi.org/10.11588/diglit.75041#0328
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ZI2 -
Die höchste Brücke, stromaufwärts, ist die von Ponte
S. Angelo, sehr flach, aus 3 gleichen großen Bogen und
2 kleineren bestehend. Ehemals hatte sie noch 2 kleinere
Bogen, wie sich auf einer Münze des K. Hadrianus
wahrnehmen läßt. Sie ward von diesem Kaiser erbaut,
und nach ihm Pons Aelius, oder Hadrianus ge-
nannt. Ihren heutigen Namen hat sie von der Statue
des Engels auf dem Mausoleum des Hadrianus, oder
der Spitze der heutigen Engelsburg. Eine Vorstellung
von dieser Brücke zur Zeit des P. Leo X. kann man in
einem Gemälde in der Trinit^ de Monti sehen, wo sich
ein Portrait von Leo X. in dem Charakter des P. Gre-
gorius, befindet, mit einem Engel, der ihm erscheint.
Von dem P. Nicolaus V. ward sie im I. 1450 ver-
größert und ausgebesfert, und von Clemens IX. im I.
1668 wiederum ausgebesfert, wobei zugleich die Balu-
strade errichtet und die Statuen der Engel von Marmor
darauf gefetzt wurden. Diese Statuen aber, die schwer
und schlecht gearbeitet sind, werden Niemand leicht ge-
fallen können.
Ihr zunächst stand die Triumphbrücke, hie deßhalb so
genannt ward, weil die R. Feldherren, die im Norden und
Westen von Rom gesiegt hatten, über diese Brücke zo-
gen, wenn sie den Triumpheinzug durch Rom auf das
Capitolium hielten. Sie ist jetzt völlig zerstört, indessen
kann man durch die Wafferwirbel die Pfeiler gar wohl
erkennen, die sie einst getragen haben. Sie war unter
allen Brücken die längste und ward wahrscheinlich gegen
das Ende des 4ten Jahrhunderts - erst zerstört, indem,
wie Prudentius sagt, zu seiner Zeit (im I. 404) der
 
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