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Panofka, Theodor
Programm zum Winckelmannsfeste der Archäologischen Gesellschaft zu Berlin (Band 11): Atalante und Atlas. Antikenkranz zum 11. Berliner Winckelmannsfest — Berlin, 1851

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https://doi.org/10.11588/diglit.694#0019
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18

Diesem Bildwerk gebührte um so mehr eine Stelle in unsrem Antikenkranz,
als bis jetzt nur ein Denkmal, nemlich ein Sarkophagbasrelief der Villa Pamfili, den
Mythos der Alope, wie ihn Hygin fab. 187 umständlich erzählt, uns veranschaulicht»
dessen Bekanntmachung und richtige Deutung dem gelehrten Scharfsinn Winekel-
mann's (Monum. inedits 92.) verdankt wird, und das neuerdings Welcker (Nouv.
Ann. de l'Inst. arch. Sect. francaise. Tom. I. p. 149—160. Tav. d'agg. C. 1836) mit
einigen abweichenden Deutungen in den Einzelheiten und verkleinertem Stich mit
Eecht der Vergessenheit entzog.

Den diesjährigen Gedächtnifstag Winckelmanns durch literarische Festgaben zu
feiern, haben die Herren Bötticher, Curtius, Gerhard und Panofka sich geneigtest erboten.

Ueber die ununterbrochen fortgesetzte Thätigkeit unsrer Gesellschaft hat der „Anzeiger"
der unter ihrer Mitwirkung bereits seit neun Jahren erscheinenden „Archäologischen Zeitung" regel-
mässig berichtet. Einen unersetzlichen Verlust hat die Gesellschaft in diesem Jahre durch den Tod
ihres berühmten Collegen Lachmann erlitten; wegen Ortsveränderung schieden die Herren
Dr. Bergmann, Kopisch und Schwab aus derselben aus. Sonstige ihr verbliebne Theilnehmer
sind die Herren: Abeken, F. Bellermann, Beuth, Bötticher, Brüggemann, E. Curtius,
Dirksen, J. Friedländer, Gerhard, W. Grimm, Hertz, Holtzapfel, Koner, Kortüm,
Kramer, Lepsius, Lohde, v. Olfers, Panofka, Parthey, Pinder, v.Prokesch, Bänke,
Rauch, Remy, v. Schlötzer, Sehnaase, Stier, Strack, Stüler, Trendelenburg,
Waagen, Wattenbach, Wichmann, Wiese, Wolf, Zahn.

Berlin zum 9. December 1851.

Prüfung des nur unter Glas und Schloss sichtbaren Originals sich ermitteln lässt, — so dürfte laut Hygin
fab. 252. an Harpalyce, Tochter des Amymnaerkönigs Harpalycus (Serv. ad Virg. Aen. I. 321), die
von einer Kuh oder Stute gesängt ward, oder an des Yolscerkönigs Metabus Tochter Camilla hier zu
denken sein, obwohl für den einen wie für den andern Mythus die zweite menschüche Figur, gleichviel
ob Frau oder Mann, unmotivirt und umbenannt bleiben würde. Worauf unsres Freundes J. de Witte
(Notice sur l'ouvrage Mus. Gregor. Acad. R. de Bruxelles. Tom. XI, No. 4. des Bulletins) leider von
keinem Citat unterstützte Erklärung Alceste und die Stute sich gründet, vermochte ich nicht zu
entdecken.

Inhalt der Erläutemngstafel.

1. Atalante und Melanion, Vasenbild der Jatta'schen Sammlung in Neapel.

2. Atalante, Marmorstatne im Louvre zu Paris.

3. Atalante, pompejanisches Wandgemälde im kgl. Museum zu Neapel.

4. Phrixus und der Widder, Erzgefäss im kgl. Museum zu Neapel.

5. Atlas, bemalte Terrakotte im kgl. Museum zu Berlin.

6. Hades und Pherephatta, grüner Jaspis, Ring in Eisen, der Bartels'schen Sammlung.

7. Anakreon, Onyx der Bartels'schen Sammlung in Arnsberg.

8. Des Kleophanes Siegel, Silbertetradrachme von Athen, im k. Museum zu London.

9. Hippothoon und Alope, Goldbulla im Museo Gregoriano zu Rom.
 
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