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Conze, Alexander
Programm zum Winckelmannsfeste der Archäologischen Gesellschaft zu Berlin (Band 38): Theseus und Minotauros — Berlin, 1878

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https://doi.org/10.11588/diglit.721#0004
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Die archäologische Gesellschaft bietet zum diesjährigen Winckel-
mannsfeste ihren Mitgliedern und Freunden ein neuerworbenes Kunstwerk
des Antiquariums der k. Museen in Radirung von Ernst Forberg, wobei
Friedrich Lippmann seinen kundigen Rath nicht versagt hat.

Es war am 1. März d. J., als ein bewährter Freund in Smyrna
brieflich die Mittheilung machte, dass im oberen Mäanderthale unweit
Aphrodisias eine Bronzegruppe, etwa einen Fuss hoch, gefunden sei,
zwei mit einander kämpfende Männer darstellend, von denen der eine
einen Stierkopf habe. Drei Monate später war das Werk unser Eigen-
thum. Nähere Nachrichten über die Fundumstände sind nicht zu er-
reichen gewesen; genug schon, dass nicht, wie für so viele kleinasiatische
Antiken nur Smyrna, von wo sie zunächst nach Europa gelangen, als
Provenienzort uns bekannt geblieben ist.

Die Gruppe, in der schon unser Freund in seiner ersten brief-
lichen Nachricht einen Theseus und Minotauros nicht verkannte, kam
in einige Theile zerbrochen hier an, doch war über deren Zusammen-
fügung kein Zweifel möglich. Eduard Lürssen, der die Arbeit übernahm,
hatte dabei nur wenige verhältnissmässig geringe Lücken mit Gips aus-
zufüllen. In dieser Art neu ist am Theseus der obere Vordertheil des
linken Schenkels, der Daumen der rechten Hand und ein Stück der
linken Schulter, am Minotauros ebenfalls ein Stück der linken Schulter.
Abgebrochen war die linke Hand sowohl des Theseus als auch des Mino-
tauros, doch passte hier Bruch an Bruch; ausserdem hatten sich alle

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