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Caetani Lovatelli, Ersilia
Antike Denkmäler und Gebräuche — Leipzig, 1896

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https://doi.org/10.11588/diglit.5539#0061
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Die Adonisgärten.

ie sogenannten „Gärten des Adonis" bil-
deten eine der Hauptvorrichtungen bei den
Cultusceremonien dieses syrisch-phöniciscben
Gottes, dessen alljährliche, gewöhnlich in die Zeit der
Sonnenwende fallende Feste das Gedächtniss des Todes
und der Auferstehung des Tammuz-Adonis zum Haupt-
gegenstand hatten.

Unter dem Namen des Adonis, der soviel wie
„Herr" bedeutet, aus Phönicien nach Griechenland
und von da in den ganzen Westen verpflanzt, ver-
breitete sich sein Cultus auch rasch in ganz Italien
und schliesslich in Rom, hauptsächlich auf Veran-
lassung des Kaisers Elagabalus, der ihn zugleich mit
dem der syrischen Venus „Salambo" ganz besonders
begünstigte.

Die „Adonien" oder Adonisfeste wurden, je nach
den Orten, entweder im Frühling oder im Sommer
gefeiert. In Byblos, wo der Gott grosse Verehrung
genoss, wurden sie wie in Athen im Frühjahr gefeiert,
während sie, wie es scheint, in Antiochia und Alexandria
mitten in den Sommer fielen.
 
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