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Calender fürs Volk — 1790

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https://doi.org/10.11588/diglit.49120#0056
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Zs
-- rief er —der Kunz ist da und will mich
ermorden." Darauf stürzte er dem Räuber
zu Füßen, und bat Händeringend und unter
heißen Thräncn um Schonung; auch versprach
er, den Churfürsten zu bitten, daß derselbe
dem mörderischen Mann alles bewilligen solle,
was er nur verlange. Allein der fühllose
Bösewicht verstopfte seine Ohren gegen das
Flehen der Unschuld, packte den jammernden
Prinzen an, wie der gierige Wolf des wehr-
losen Lamm und brachte ihn zum Schloß
hinunter durchs Thor, welches der verräthe-
rische Schwalbe untcrdeßen geöffnet hatte,
hin auf den Schloßhof zu seinen Spießgesel-
len, die ihn knebeln und fürs erste fest hal-
ten mußten.
Untcrdeßen war auch Prinz Albrecht
erwacht und hatte sich in der Angst unters
Bette verkrochen; aber der gewöhnliche Schlaf-
camcrad der Prinzen, der junge Graf von
Bavby, Sohn des Prinzenhosmeisters, lag
noch im Bette und schlief. Iobamr von
Mosen, dem der Raub des zweyten Prin-
zen aufgetragen war, in Meynung, dieser sey
der Prinz, packte ihn und schleppte ihn her-
unter. Als er ihn in Runzmo Klauen über-
lic-
 
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