Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Caraccioli, Louis-Antoine
Pohlen wie es war wie es ist wie es werden wird: Aus dem Französischen übersetzt — Paris, Warschau, 1775 [VD18 13154990]

DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.30978#0075
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Zweyter Thell. 67
Bey jedem Schritte fand sie Hindernisse, die
ihr nicht weit zu gehen erlaubten. Immer
mußte man die Feder bey Seite werfen, um
den Säbel zur Hand zu nehmen, solcherge-
stalt waren die pohlnischen Schriftsteller wie
der Blitz, der jm Ungewitter erzeugt wird.
Wenn man auf die Veränderungen Achk
giebt, die Staaten erheben und erniedrigen,
die sie verblenden und erleuchten, so findet
man nichts beständiges, und man zittert für
den Nationen, die am erleuchtesten, und am
festesten gegründet sind.
Wenn wir jetzt von den Gebäuden in
Pohlen reden sollen, so ist dies eine neue Ur-
sache, über sein Schicksal zu seufzen. Ich
weist, daß die meisten Häuser in Pohlen,
einige Hauptstädte ausgenommen, ganz von
Holz gebaut sind, daß es selbst Kirchen und
Schlosser giebt, die kein andres Fundament,
keine andre Wände haben, als von dicken
Bohlen und Bretern; daher brennen sie
auch so oft ab, und dies Unglück ist desto
trauriger, da die Häuser oft entsetzlich weit
aus einander gelegen sind, und man ganze
Tagreifen wird thun müssen, um ein Unter-
kommen zu finden.
Hierzu kommt noch der Verlust des kost^
barsten HausqeräthS. Ob Pohlen gleich
nicht an Gemälden so reich wie andre Länder
ist, so giebt es doch im Lande hin und wie-
der Schlösser, in denen die Pracht der Ei-
E 2 gen-
 
Annotationen