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Carus, Carl Gustav
Neuer Atlas der Cranioskopie enthaltend dreissig Tafeln Abbildungen merkwürdiger Todtenmasken und Schädel — Leipzig, 1864

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https://doi.org/10.11588/diglit.8657#0027
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TAFEL VI.

MARTIN LUTHER.

Auch von der Form des Hauptes dieses
theuern Mannes und tapfern Streiters für
Licht der Erkenntniss und ächte Glaubens-
treue sind uns nur unvollkommene Reste
geblieben. Als der treffliche Künstler E.
Rietschel, zu seinem grossen Monumente der
Reformation alles aufsuchte, was Luther's
Individualität ihm gegenständlicher machen
konnte, verschaffte er sich auch aus Halle
einen Abguss von Todtenmaske und Hand-
abformungen in Wachs, welche eine Gräfin
v. Mansfeld bei Durchführung von Luther's
Leiche durch Halle soll haben abnehmen
lassen. Die Wiederholung dieser Abgüsse
kam somit auch in meine Sammlung, und
so wurde verkleinert die Maske bereits in der
zweiten Ausgabe meiner „Symbolik" en face

und en profil in Holzschnitt mitgetheilt. Die
Form ist an sich schlecht abgenommen und
ist ihr ungeschickt nachgeholfen worden
durch Oeffnen der Augen u. s. w., doch
bleibt sie immer eine wichtige Urkunde. Die
ganze felsenfeste Gestalt dieses Hauptes, die
Breite und Macht der Stirn, die Charakteri-
stik der Züge, der Ernst des ganzen Aus-
drucks stellt sich selbst dar. Von Maassen
lässt nur die Höhe des Vorderhauptes von
5 Pariser Zoll und die fast ebenso grosse
hier charakteristische Breite desselben sich
messen, während die Wölbung der Stirn nach
dem Ohr hin den Musikfreund bezeichnet,
und die Ohrenbreite des Mittelhauptes um
einen ganzen Zoll, die Augenbreite von -t
Zoll übertrifft.
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