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Carus, Carl Gustav
Neuer Atlas der Cranioskopie enthaltend dreissig Tafeln Abbildungen merkwürdiger Todtenmasken und Schädel — Leipzig, 1864

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https://doi.org/10.11588/diglit.8657#0029
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TAFEL VII.

IMMANUEL KANT.

Dies würdige grosse Haupt eines der
grössten Denker *) gewinnt relativ noch
grössern Umfang, als es an sich hat, wenn
man erwägt, dass Kant von kleinem magern
Körperbau war. Es gleicht sich dadurch na-
mentlich auch in der hier gegebenen Zusam-
menstellung (vgl. die Contourtafel XXIX)
aus, dass z. B. die Contoure vom Kopfe
Rumohr's und Tiedge's im Profil theilweise
grösser erscheinen, denn gegen unsern Philo-
sophen waren diese Beiden (namentlich der
Erstere) grosser Natur zu nennen (wodurch
also, dem Modul nach, an sich schon ein
grösserer Schädel bedingt wird), ausserdem
liegt aber das bedeutendere Volum vom
Kopfe Kant's überhaupt mehr in seiner viel
grössern Breite**); man vergleiche bei Figur

II, Tafel XXVIII, die rothe Linie gegen die
beiden Andern, sowie die Tabelle der Maasse.
Mit dem grossen, gemäss dem vorwaltend
analytischen Talent so bedeutend in der
Breite entwickelten Vorderbaupt steht dann
das nicht minder kräftige Hinterhaupt (4" 4"'
Höhe und 3" 9"' Breite) vollkommen in Ein-
klang, und dass das Mittelhaupt die Region
des Gefühls, bei dem Schöpfer der reinen
Kritik verhältnissmässig nicht so stark ist
(5" 8'" hoch und 5" 10"' breit), kann nicht
überraschen. Was die Regionen der grossen
Sinnesorgane betrifft, so ist auch ganz ge-
mäss der Richtung dieses Geistes gegen das
Wort (das Aequivalent der Idee) die des
Ohrwirbels weit mächtiger (6" l1//') als die
des Augenwirbels (4" 5"').

*) Er starb 80 Jahre alt im Jahr 1804.
**) Das Vorderhaupt misst in der Breite 4" 11'", das Mittelhaupt 5" 10"'.
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