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Carus, Carl Gustav
Neuer Atlas der Cranioskopie enthaltend dreissig Tafeln Abbildungen merkwürdiger Todtenmasken und Schädel — Leipzig, 1864

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https://doi.org/10.11588/diglit.8657#0055
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TAFEL XX.

SCHÄDEL EINES BLÖDSINNIGEN MÄDCHENS.

Um dem Schädel eines männlichen Mikro-
cephalen den eines weiblichen zur Seite zu
stellen, bildete ich schon im zweiten Hefte
des frühern Atlas diesen Schädel einer 24 Jahre
alten Blödsinnigen ab, welcher im anatomi-
schen Museum der hiesigen medicinisch - chi-
rurgischen Akademie sich befand. Die Ver-
kümmerung des Kopfbaues ist daran bedeu-
tend geringer als am vorigen, und wie denn
überhaupt auch im beschränkten geistigen
Leben unzählige Abstufungen vorkommen,
wird auch hier (wo ich leider von den
Lebensumständen gar nichts aufgezeichnet
fand) der Blödsinn weniger auffallend er-

schienen sein, als im erstem Falle. Nament-
lich zeigt sich der Vorderhauptswirbel von
ziemlichem Umfange (4" Höhe und 2" 5"'
Breite) und auch das Hinterhaupt übertrifft
in der Höhe um einige Linien das des an-
dern Schädels. Merkwürdig ist insbesondere
noch die Aelmlichkeit der vorragenden Kiefer-
bildung mit der des Negerkopfes; denn eben
darin, dass verkümmerte Formen unter den
Tagvölkern nicht selten eine entschiedene
Annäherung zum Typus der Nachtvölker her-
vortreten lassen, wird zugleich die geringere
Stellung dieses Menschheitstammes deutlich
bezeichnet.
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