TAFEL XXV.
GIPSABGUSS VOM SCHÄDEL EINES
ALTSKANDINAVIERS.
Ich erhielt diese merkwürdige Form vor
längerer Zeit nebst einem wirklichen in einem
altdänischen Grabe mit Resten von Feuerstein-
waffen gefundenen Schädel. Der erstere hier
abgebildete, mir durch Professor Esch rieht
verehrte Schädel, von ihm mit dem Namen
„Homo aborigo Daniae" bezeichnet, unter-
scheidet sich von dem letztern durch seine
bedeutende Grösse und vorwiegende Länge,
deutet daher auf einen andern stärkern alten
Yolksstamm, und es war mir merkwürdig,
dass, unter vielen ausgemessenen Köpfen
Lebender, ich nur bei dem berühmten Islän-
der Thorwaldsen, eine ziemlich ähnliche
grosse Kopfbildimg vorfand. Der erwähnte
wirkliche altdänische Schädel dagegen, gleich
zwei andern in Abformuug erhaltenen ähn-
lichen, sind in ihrer kleinern rundlichen Form
mehr dem der Finnlappen verwandt.
Das Charakteristische des Schädels dieser
Tafel ist nächst seiner Grösse im allgemeinen
wesentlich im Vorherrschen des Hinterhaupt-
wirbels bei nicht sehr bedeutendem Vorder-
haupt und etwas flachem Mittelhaupt gegeben
(vgl. die Maasstabelle), und wollte man da-
her ein solches Verhältniss in seiner psychi-
schen Bedeutung fassen, so wäre etwa zu
sagen, dass sich hier ein tüchtiger Weltver-
stand bei wenig Gemüth, aber mit grosser
Thatkraft und grossem Scharfblick ankündige,
eine Eigenthümlichkeit, wie sie einem alten
Nordlandskämpen ganz wohl anstellt.
GIPSABGUSS VOM SCHÄDEL EINES
ALTSKANDINAVIERS.
Ich erhielt diese merkwürdige Form vor
längerer Zeit nebst einem wirklichen in einem
altdänischen Grabe mit Resten von Feuerstein-
waffen gefundenen Schädel. Der erstere hier
abgebildete, mir durch Professor Esch rieht
verehrte Schädel, von ihm mit dem Namen
„Homo aborigo Daniae" bezeichnet, unter-
scheidet sich von dem letztern durch seine
bedeutende Grösse und vorwiegende Länge,
deutet daher auf einen andern stärkern alten
Yolksstamm, und es war mir merkwürdig,
dass, unter vielen ausgemessenen Köpfen
Lebender, ich nur bei dem berühmten Islän-
der Thorwaldsen, eine ziemlich ähnliche
grosse Kopfbildimg vorfand. Der erwähnte
wirkliche altdänische Schädel dagegen, gleich
zwei andern in Abformuug erhaltenen ähn-
lichen, sind in ihrer kleinern rundlichen Form
mehr dem der Finnlappen verwandt.
Das Charakteristische des Schädels dieser
Tafel ist nächst seiner Grösse im allgemeinen
wesentlich im Vorherrschen des Hinterhaupt-
wirbels bei nicht sehr bedeutendem Vorder-
haupt und etwas flachem Mittelhaupt gegeben
(vgl. die Maasstabelle), und wollte man da-
her ein solches Verhältniss in seiner psychi-
schen Bedeutung fassen, so wäre etwa zu
sagen, dass sich hier ein tüchtiger Weltver-
stand bei wenig Gemüth, aber mit grosser
Thatkraft und grossem Scharfblick ankündige,
eine Eigenthümlichkeit, wie sie einem alten
Nordlandskämpen ganz wohl anstellt.