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Meyerheim, Paul Friedrich; Behrens, Eduard L. [Oth.]; Kunstsalon Paul Cassirer [Contr.]
Die Sammlung Eduard L. Behrens zu Hamburg: ausgestellt bei Paul Cassirer, Berlin W. vom achten Januar 1910 bis zum sechsten Februar 1910 — Berlin: Imberg & Lefson, 1910

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https://doi.org/10.11588/diglit.62145#0013
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ich es für ein Stück guter Malerei hielt, riet ich dazu und es wurde
in seiner ganzen Pracht an hervorragendster Stelle aufgehängt; jetzt
scheint es beim Aufräumen in der Kunsthalle verloren gegangen zu
sein. Dergleichen kann in der schönen Behrens-Galerie nicht passieren
und sie wird in ihren vielen behaglichen, wohnlich und geschmack-
voll eingerichteten Räumen hoffentlich für alle Zeiten eins der
schönsten, sehenswertesten Wahrzeichen der Stadt Hamburg bleiben.
Als der greise Stifter gestorben war, ersuchte seine Familie brieflich
Franz v. Lenbach, ein Porträt von Eduard Behrens zu malen und
zwar nach Photographien, was Lenbach kurz zurückwies. Die Familie
entsandte aber noch einen kunstsinnigen Bekannten direkt zum
Meister, der sich wiederum trotz Angebot eines hohen Preises ab-
lehnend verhielt. Am nächsten Tage indes besuchte er den Für-
sprecher noch im Hotel und befragte ihn, wie lange er noch in
München zu bleiben gedenke; die Antwort war: »bis morgen nach-
mittag«, worauf Lenbach sagte: »Na, da könnt’s das Bild glei mit-
nehmen« und so geschah es. Die Gastrolle der Galerie Behrens in
Berlin hat vielleicht und hoffentlich eine tief innerliche, wirkungsvolle
Bedeutung »Es klingt wie junges Lieben«; und ein Erwachen aus
einem langen Traume der müden deutschen Kunst und deren
Propheten ist vielleicht hierdurch angebahnt. Ich schliesse mit
den letzten Worten des Schubertschen Liedes Pause: »Soll es das
Vorspiel neuer Lieder sein?«

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