Karl Scheffler: Slevogts Faust
das Tun verband. Immer wieder kommt es zu Gesprächen,
die mit einer speziellen Frage der Herstellung beginnen
und dann weit dahinschweifen zu den Problemen, die in
jeder Beschäftigung mit dem „Faust“ sich aufdrängen.
Dabei zeigt es sich dann, daß die Intuition des Künstlers
vorwegnimmt, wofür hinterher oft Bestätigungen im Text
selbst oder in Schriften überden „Faust“ gefunden werden,
daß der Künstler instinktiv, zeichnend auf Zusammen-
hänge kommt, die noch kein Goetheforscher recht erkannt
und bedacht hat. Vom „Faust“ springt das Gespräch dann
zur Kunst, zum Leben, um nach langen Umwegen doch
immer wieder zur konkreten Aufgabe zurückzukehren.
Einer treibt den andern, jeder regt den andern an. Da-
zwischen werden Arbeiten mit dem Lithographen nötig,
Besprechungen mit dem Buchdrucker und Konferenzen
mit den Helfern im Verlage. So erweitert sich das schöne
Unternehmen unmerklich zu einem Stück Leben, das
alle Beteiligten weit über den Feierabend hinaus beschäf-
tigt. Mit Gewißheit läßt sich sagen, daß Goethe sich
dieses Unternehmens, dieser lebendigen Verbindung von
Kunst, Handwerk und Unternehmungsgeist freuen würde,
daß diese mannigfaltige Tätigkeit nach seinem Herzen
wäre. Denn diese Arbeit erzieht alle Mitarbeiter, den
Künstler, den Verleger, den Lithographen, den Drucker
und alle andern Helfer. Jeder lernt, jeder wird bereichert.
Und darin liegt das Lebendige dieses Unternehmens.
Es könnte scheinen, als sei ein Prachtdruck bedenklich,
der notwendig teuer wird, weil die Auflage verhältnis-
mäßig klein sein muß und die daran gewandte Arbeit
höchst kostspielig ist, weil also nur verhältnismäßig
wenige das Werk überhaupt kennen lernen. Spitzen-
das Tun verband. Immer wieder kommt es zu Gesprächen,
die mit einer speziellen Frage der Herstellung beginnen
und dann weit dahinschweifen zu den Problemen, die in
jeder Beschäftigung mit dem „Faust“ sich aufdrängen.
Dabei zeigt es sich dann, daß die Intuition des Künstlers
vorwegnimmt, wofür hinterher oft Bestätigungen im Text
selbst oder in Schriften überden „Faust“ gefunden werden,
daß der Künstler instinktiv, zeichnend auf Zusammen-
hänge kommt, die noch kein Goetheforscher recht erkannt
und bedacht hat. Vom „Faust“ springt das Gespräch dann
zur Kunst, zum Leben, um nach langen Umwegen doch
immer wieder zur konkreten Aufgabe zurückzukehren.
Einer treibt den andern, jeder regt den andern an. Da-
zwischen werden Arbeiten mit dem Lithographen nötig,
Besprechungen mit dem Buchdrucker und Konferenzen
mit den Helfern im Verlage. So erweitert sich das schöne
Unternehmen unmerklich zu einem Stück Leben, das
alle Beteiligten weit über den Feierabend hinaus beschäf-
tigt. Mit Gewißheit läßt sich sagen, daß Goethe sich
dieses Unternehmens, dieser lebendigen Verbindung von
Kunst, Handwerk und Unternehmungsgeist freuen würde,
daß diese mannigfaltige Tätigkeit nach seinem Herzen
wäre. Denn diese Arbeit erzieht alle Mitarbeiter, den
Künstler, den Verleger, den Lithographen, den Drucker
und alle andern Helfer. Jeder lernt, jeder wird bereichert.
Und darin liegt das Lebendige dieses Unternehmens.
Es könnte scheinen, als sei ein Prachtdruck bedenklich,
der notwendig teuer wird, weil die Auflage verhältnis-
mäßig klein sein muß und die daran gewandte Arbeit
höchst kostspielig ist, weil also nur verhältnismäßig
wenige das Werk überhaupt kennen lernen. Spitzen-