DER SALON DER MADAME
CHARPENTIER
Renoir: Im Salon der Madame Charpentier ver-
sammelte sich alles, was Paris an Berühmtheiten in
der Politik, in den Künsten, in der Literatur aufzuzählen
hatte. Die ständigen Gäste hießen: Daudet, Zola, Spuller.
die beiden Coquelin, Flaubert, Edmond de Goncourt. . .
Das Porträt des letzteren von Bracquemond ist frappant
ähnlich . . . Sehr kalt, prätentiös, verbittert.
Ich: Guillemet hat mir den Zwist zwischen Gon-
court und Zola erzählt. Goncourt, der plötzlich aufhört,
Zola guten Tag zu sagen und ihn sogar hinterhältiger-
weise angreifen läßt; Zola trostlos und unfähig heraus-
zubringen, womit er wohl den „patron“ verletzt habe . . .
Charpentier, dem es sehr arg war, seine beiden Autoren
nicht mehr gleichzeitig einladen zu können, der vermitteln
will und bei den Ausflüchten Goncourts sagte:
„Wenn nun aber Zola käme, Ihnen die Hand zu reichen,
Sie würden sie nicht ausschlagen?“
Kurz, großes Versöhnungsessen. Goncourt die ganze
Zeit sehr abweisend, so daß Zola am Ende des Mahls um
jeden Preis nach einer Erklärung trachtet und den anderen
in einen kleinen Salon nötigt. Guillemet sieht ihn mit
einem solch verdutzten Gesicht herauskommen. . .
„Nun, was ist’s?
Zola: „Ich fragte ihn, was ich ihm getan habe! Sie
fragen, was Sie mir getan haben, nachdem Sie uns, meinen
Bruder und mich so geschädigt haben! Und dieser Titel
CHARPENTIER
Renoir: Im Salon der Madame Charpentier ver-
sammelte sich alles, was Paris an Berühmtheiten in
der Politik, in den Künsten, in der Literatur aufzuzählen
hatte. Die ständigen Gäste hießen: Daudet, Zola, Spuller.
die beiden Coquelin, Flaubert, Edmond de Goncourt. . .
Das Porträt des letzteren von Bracquemond ist frappant
ähnlich . . . Sehr kalt, prätentiös, verbittert.
Ich: Guillemet hat mir den Zwist zwischen Gon-
court und Zola erzählt. Goncourt, der plötzlich aufhört,
Zola guten Tag zu sagen und ihn sogar hinterhältiger-
weise angreifen läßt; Zola trostlos und unfähig heraus-
zubringen, womit er wohl den „patron“ verletzt habe . . .
Charpentier, dem es sehr arg war, seine beiden Autoren
nicht mehr gleichzeitig einladen zu können, der vermitteln
will und bei den Ausflüchten Goncourts sagte:
„Wenn nun aber Zola käme, Ihnen die Hand zu reichen,
Sie würden sie nicht ausschlagen?“
Kurz, großes Versöhnungsessen. Goncourt die ganze
Zeit sehr abweisend, so daß Zola am Ende des Mahls um
jeden Preis nach einer Erklärung trachtet und den anderen
in einen kleinen Salon nötigt. Guillemet sieht ihn mit
einem solch verdutzten Gesicht herauskommen. . .
„Nun, was ist’s?
Zola: „Ich fragte ihn, was ich ihm getan habe! Sie
fragen, was Sie mir getan haben, nachdem Sie uns, meinen
Bruder und mich so geschädigt haben! Und dieser Titel