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Almanach 1926

Das Werk, den Sie für Ihr Buch gewählt haben, nach-
dem wir Das Werk Francois Bouchers veröffent-
licht haben!“
Renoir: Ich wollte Ihnen noch sagen, daß ich auch
Cezanne bei den Charpentiers traf; er kam mit Zola;
aber dieser mondäne Ort gefiel ihn nicht. So ließ ich,
wenn die Rede auf die Malerei kam, wie Monsieur Choc-
quet immer mein „Und Cezanne!“ vernehmen.
„Zola glaubte, daß ich ihm zulieb das Talent seines
Landsmanns herausstreiche.
„Es ist nett von Ihnen, so gut über meinen alten Ka-
meraden zu reden, aber unter uns: wozu sich noch für
diese verfehlte Existenz verwenden?
„Und als ich protestierte:
„Na, schloß Zola, Sie wissen ja, die Malerei ist nicht
meine Sache!“
„Bei Madame Charpentier lernte ich Juliette Adam,
Maupassant und auch diese scharmante Madame Clapisson
kennen, die ich — mit welchem Vergnügen! — zweimal
gemalt habe. Maupassant stand damals auf dem Gipfel
seines Ruhms, und Goncourt und selbst Zola waren
nicht wenig beunruhigt über diese immer wachsende
Produktion. Das Gespräch zwischen ihnen begann im-
mer so:
„Ach, Maupassant! Welches Talent! Doch so viel zu
produzieren! Wer wird ihn auf die Gefahr einer Über-
produktion aufmerksam machen?
„Ich erinnere mich, Turgenieff bei den Charpentiers
getroffen zu haben und noch viele andere, deren Namen
mir entfallen sind. Da war insbesondere einer, der, um
die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken, einen roten Gür-
 
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