Tolstojs Flucht und Tod
19
Licht in der Hand, das sein schönes und entschlossenes
Gesicht beleuchtete.
Duschan Petrowitsch Makovitzky war bereits oben; er
war ebenso aufgeregt wie ich und übereilte sich, gleich
mir, beim Einpacken der Sachen. Der Vater jedoch schien
äußerlich vollständig ruhig; er beschäftigte sich mit
Packen und verschnürte sorgfältig verschiedene Kästchen.
Dann zeigte er auf einen Stoß von Manuskripten, die auf
dem Sessel neben dem Schreibtisch lagen:
„Hier, Sascha, habe ich alle meine Manuskripte aus
dem Schreibtisch herausgenommen, nimm sie zu dir und
hebe sie auf. Ich habe Mama geschrieben, daß ich sie dir
in Verwahrung gebe.“
Sein Gesicht war frisch, seine Bewegungen gleich-
mäßig, es war keine Eile an ihm zu bemerken, und nur
seine Stimme verriet eine furchtbare Aufregung.
Ich brachte die Manuskripte auf mein Zimmer und
fragte ihn, ob er sein Tagebuch bei sich habe; er bejahte
und bat mich, seine Bleistifte und Federn einzupacken.
Ich wollte einige Medikamente hinzutun, die für seine
Gesundheit notwendig waren, doch er sagte, das sei ganz
überflüssig.
Wir bewegten, uns kaum hörbar und riefen ein-
ander von Zeit zu Zeit „Leiser! Leiser!“ zu. Die Türen
waren zu, und auf meine Frage, wer sie geschlossen
habe, erwiderte der Vater, er sei leise, fast ohne auf-
zutreten, zur Schlafzimmertür der Mutter gegangen und
habe sowohl diese als auch die Tür zum Korridor ge-
schlossen.
Mit dem Einpacken waren wir ungefähr eine halbe
Stunde beschäftigt. Der Vater wurde schon ungeduldig,
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Licht in der Hand, das sein schönes und entschlossenes
Gesicht beleuchtete.
Duschan Petrowitsch Makovitzky war bereits oben; er
war ebenso aufgeregt wie ich und übereilte sich, gleich
mir, beim Einpacken der Sachen. Der Vater jedoch schien
äußerlich vollständig ruhig; er beschäftigte sich mit
Packen und verschnürte sorgfältig verschiedene Kästchen.
Dann zeigte er auf einen Stoß von Manuskripten, die auf
dem Sessel neben dem Schreibtisch lagen:
„Hier, Sascha, habe ich alle meine Manuskripte aus
dem Schreibtisch herausgenommen, nimm sie zu dir und
hebe sie auf. Ich habe Mama geschrieben, daß ich sie dir
in Verwahrung gebe.“
Sein Gesicht war frisch, seine Bewegungen gleich-
mäßig, es war keine Eile an ihm zu bemerken, und nur
seine Stimme verriet eine furchtbare Aufregung.
Ich brachte die Manuskripte auf mein Zimmer und
fragte ihn, ob er sein Tagebuch bei sich habe; er bejahte
und bat mich, seine Bleistifte und Federn einzupacken.
Ich wollte einige Medikamente hinzutun, die für seine
Gesundheit notwendig waren, doch er sagte, das sei ganz
überflüssig.
Wir bewegten, uns kaum hörbar und riefen ein-
ander von Zeit zu Zeit „Leiser! Leiser!“ zu. Die Türen
waren zu, und auf meine Frage, wer sie geschlossen
habe, erwiderte der Vater, er sei leise, fast ohne auf-
zutreten, zur Schlafzimmertür der Mutter gegangen und
habe sowohl diese als auch die Tür zum Korridor ge-
schlossen.
Mit dem Einpacken waren wir ungefähr eine halbe
Stunde beschäftigt. Der Vater wurde schon ungeduldig,