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Hugo Helbing (Firma); Kunstsalon Paul Cassirer; Cassirer, Paul; Kunstsalon Paul Cassirer [Editor]; Falke, Otto von [Oth.]; Cassirer, Paul [Oth.]; Helbing, Hugo [Oth.]; Buckardt, Fritz [Oth.]; Hugo Helbing (Firma) [Contr.]
Ausstellung / Paul Cassirer ; Hugo Helbing: Die Sammlung Fritz Buckardt, Berlin: deutsches und ausländisches Porzellan, deutsche Fayencen und Steingut : Versteigerung 8./9. Dezember bei Paul Cassirer, Berlin — Berlin: Klokow, 1925

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FÜR Porzellansammlungen ist Berlin ein besonders guter Boden gewesen.
Um die Jahrhundertwende, als die Sammlungen Darmstädter, v. DalL
witz, Lüders, Feist, Clemm, v. Pannwitz, Dosquet, Gumprecht und manche
andere noch vollzählig nebeneinander wuchsen und blühten, war Berlin fraglos
der Brennpunkt des Interesses für den liebenswürdigsten Zweig der deutschen
Kunst des 18. Jahrhunderts. Die belebende und auch die Forschung be^
fruchtende Sammelarbeit so vieler Porzellanfreunde und Kenner, das
wachsende Verständnis für die künstlerischen Qualitäten und für die Ge^
schichte dieser Kunstgattung, fanden damals in der vom Berliner Kunsts
gewerbemuseum veranstalteten Sonderausstellung europäischen Porzellans im
Jahre 1904 einen starken Ausdruck. Zu derselben Zeit, vielleicht angeregt von
dem nachhaltigen Eindruck der lehrreichen Ausstellung, ist die Sammlung
Buckardt begonnen worden. Ohne sehr in die Breite zu gehen, war sie auf
dem besten Weg, in die Reihe der großen kunstgeschichtlich bedeutungs^
vollen Spezialsammlungen einzurücken, bis der Krieg und noch mehr die
Nachkriegsjahre ihrer weiteren Entfaltung ein Ende bereiteten.
Die Sammlung Buckardt ist nicht systematisch angelegt nach dem der
historischen Entwicklung folgenden Schema; der Sammler ist vielmehr ziem^
lieh eigenwillig seinen Weg gegangen, geleitet von sicherem Blick und einer
Vorliebe für Seltenheiten und Frühwerke, wobei die guten Leistungen auch
der kleineren Fabriken volle Beachtung und Würdigung fanden. Auch auf
gute Erhaltung ist dabei durchweg großer Wert gelegt worden.
Dem erfolgreichen Spürsinn verdankt die Sammlung ein beneidenswertes
Unikum, die Frankenthaler Prinzessinnengruppe Nr. 22, die den Modellmeister
Joh. Friedr. Lück schon um 1760 auf der Höhe seines Kunstvermögens zeigt.

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