54- Hof- Gedancken.
Werwill ein zartes Kind zur Tugend führen ein/
Laß keinen rauhen Hauff um seine Jugend sepn.
XXXVIII. Bey Abpflückungreifferund
unrciffer Maul-Beeren.
^^Etzt als ich emsig war zu pflücken von den Früchten/
R^DieTisbe (wie man sagt) erst blutig hat gemacht/
Als sie mit grossem Leyd/ und nach ein ängstig Flüchten/
Sich nebenst ihrem Freund in bitt'ren Tod gebracht.
Da war's daß ich vernahm / wie daß die reiffste Beeren
Sich hielten an dem Zweig/ und an dem Holtz geklebt;
Und daß im Gegentheil/ unreiffe nieder wären:
Ein Ding so anders man in allem Wald erlebt.
Seht wann ein alter Mensch unwillig ist zu scheiden/
Und aus dem Fleisch zu gehn wann seine Zeit kommt an/
Und daß er sein Gemüht dann nickt wohl kan bereiten/
So hat in junger Zeit er nicht zu wohl gethan.
XXXIX. Bey Beschauung einer Biene/
die auff einer frühzeitigen Blume
flieget.
da der Mertz in seinem Lauss/
^^So schien die Sonne hell' darauff/
Und schoß' auffs Kraut die Strahlen aus/
Und bracht die Knospen fast heraus.
Man wurde eilig hier und dar
Ein Blühen oder Blum gewahr/
Doch nicht als nur in kleiner Zahl/
Und bloß in einem warmen Thal.
Da ich drum nun wolk weiter gehn/
Und derer Bienen Wohn-Haußsehn/
So fand ich mit Vergnügen hier/
Daß dann und wann ein kluges Thier/
Httschwermte mit geschwinder Flucht/
Und aus der Lufft herunter sucht/
So Wachs an seinen Füssen führt'/
Und schön mit rohter Färb geziert;
Wi-
Werwill ein zartes Kind zur Tugend führen ein/
Laß keinen rauhen Hauff um seine Jugend sepn.
XXXVIII. Bey Abpflückungreifferund
unrciffer Maul-Beeren.
^^Etzt als ich emsig war zu pflücken von den Früchten/
R^DieTisbe (wie man sagt) erst blutig hat gemacht/
Als sie mit grossem Leyd/ und nach ein ängstig Flüchten/
Sich nebenst ihrem Freund in bitt'ren Tod gebracht.
Da war's daß ich vernahm / wie daß die reiffste Beeren
Sich hielten an dem Zweig/ und an dem Holtz geklebt;
Und daß im Gegentheil/ unreiffe nieder wären:
Ein Ding so anders man in allem Wald erlebt.
Seht wann ein alter Mensch unwillig ist zu scheiden/
Und aus dem Fleisch zu gehn wann seine Zeit kommt an/
Und daß er sein Gemüht dann nickt wohl kan bereiten/
So hat in junger Zeit er nicht zu wohl gethan.
XXXIX. Bey Beschauung einer Biene/
die auff einer frühzeitigen Blume
flieget.
da der Mertz in seinem Lauss/
^^So schien die Sonne hell' darauff/
Und schoß' auffs Kraut die Strahlen aus/
Und bracht die Knospen fast heraus.
Man wurde eilig hier und dar
Ein Blühen oder Blum gewahr/
Doch nicht als nur in kleiner Zahl/
Und bloß in einem warmen Thal.
Da ich drum nun wolk weiter gehn/
Und derer Bienen Wohn-Haußsehn/
So fand ich mit Vergnügen hier/
Daß dann und wann ein kluges Thier/
Httschwermte mit geschwinder Flucht/
Und aus der Lufft herunter sucht/
So Wachs an seinen Füssen führt'/
Und schön mit rohter Färb geziert;
Wi-