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sichere und rasche Zeichnung. Dieser Zweig wird auf folgende
Weise geübt: nimm ein Stück weisses Glas, welches nicht grün
schillere, ganz rein, ohne Blasen, und wasche es mit Lauge
und Kohlen, reibe es ab und wasche neuerdings mit reinem
Wasser und überlasse es sich selber zum Trocknen. Aber bevor
du es wäschest, schneide es in jene viereckige Form, welche
du haben willst. Dann nimm das Klare von einem frischen Ei,
zerrühre es mit einem reinen Rüthlein, wie du es zum Aufsetzen
des Goldes gemacht hast. Wenn es gut gequirlt ist, lasse es
eine Nachtlang sich klären. Dann nimm einen Pinsel von Eich-
hörnchenhaar und befeuchte mit jenem Klaren vom Ei das Glas
an der Rückseite und nachdem es gut und gleichmässig be-
feuchtet ist, nimm ein Stück Gold, welches aber ein festes,
nämlich dunkles Gold sei. Mittelst eines Schäufelchens von
Papier bringe es geschickt auf das Glas, welches du gewaschen
hast, und fahre mit ein wenig reiner Wolle darüber und drücke
darauf, ohne die Klare auf das Gold treten zu lassen. Und auf
diese Weise belege das ganze Glas, lasse es durch einige Tage
ohne Einfluss der Sonne trocknen. Sobald es trocken ist, nimm
eine ganz flache Tafel, mit schwarzem Gewebe oder Zendel
gefüttert und in deinem Arbeitskämmerchen, wo dich kein
Mensch stören kann, und darin ein einziges Vorsetzfenster sei,
rücke deinen Tisch, wie um zu schreiben, zu diesem Fenster,
so zwar, dass dir das Fenster gerade über dem Haupte stehe,
wenn du mit dem Gesichte gegen das Fenster gekehrt stehst.
Lege dein Glas auf jenem schwarzen Gewebe hin. Dann nimm
eine an ein Stöcklein gebundene Nadel, wie wenn es ein Pinsel
von Eichhörnchenhaar wäre, und dass ja ihre Spitze scharf sei.
Und fange in Gottes Namen an, mit dieser Nadel leicht hinzu-
zeichnen, welche Figur du machen willst. Und lasse die erste
Zeichnung nicht sehr scharf erscheinen, weil sie sich sonst nicht
gut entfernen lässt. Und mache nichts destoweniger deine Zeich-
nung leicht, wenn du sie auch stärker markirst. Dann arbeite,
sichere und rasche Zeichnung. Dieser Zweig wird auf folgende
Weise geübt: nimm ein Stück weisses Glas, welches nicht grün
schillere, ganz rein, ohne Blasen, und wasche es mit Lauge
und Kohlen, reibe es ab und wasche neuerdings mit reinem
Wasser und überlasse es sich selber zum Trocknen. Aber bevor
du es wäschest, schneide es in jene viereckige Form, welche
du haben willst. Dann nimm das Klare von einem frischen Ei,
zerrühre es mit einem reinen Rüthlein, wie du es zum Aufsetzen
des Goldes gemacht hast. Wenn es gut gequirlt ist, lasse es
eine Nachtlang sich klären. Dann nimm einen Pinsel von Eich-
hörnchenhaar und befeuchte mit jenem Klaren vom Ei das Glas
an der Rückseite und nachdem es gut und gleichmässig be-
feuchtet ist, nimm ein Stück Gold, welches aber ein festes,
nämlich dunkles Gold sei. Mittelst eines Schäufelchens von
Papier bringe es geschickt auf das Glas, welches du gewaschen
hast, und fahre mit ein wenig reiner Wolle darüber und drücke
darauf, ohne die Klare auf das Gold treten zu lassen. Und auf
diese Weise belege das ganze Glas, lasse es durch einige Tage
ohne Einfluss der Sonne trocknen. Sobald es trocken ist, nimm
eine ganz flache Tafel, mit schwarzem Gewebe oder Zendel
gefüttert und in deinem Arbeitskämmerchen, wo dich kein
Mensch stören kann, und darin ein einziges Vorsetzfenster sei,
rücke deinen Tisch, wie um zu schreiben, zu diesem Fenster,
so zwar, dass dir das Fenster gerade über dem Haupte stehe,
wenn du mit dem Gesichte gegen das Fenster gekehrt stehst.
Lege dein Glas auf jenem schwarzen Gewebe hin. Dann nimm
eine an ein Stöcklein gebundene Nadel, wie wenn es ein Pinsel
von Eichhörnchenhaar wäre, und dass ja ihre Spitze scharf sei.
Und fange in Gottes Namen an, mit dieser Nadel leicht hinzu-
zeichnen, welche Figur du machen willst. Und lasse die erste
Zeichnung nicht sehr scharf erscheinen, weil sie sich sonst nicht
gut entfernen lässt. Und mache nichts destoweniger deine Zeich-
nung leicht, wenn du sie auch stärker markirst. Dann arbeite,