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Deutsche Gesellschaft für Christliche Kunst [Editor]
Die christliche Kunst: Monatsschrift für alle Gebiete der christlichen Kunst u. der Kunstwissenschaft sowie für das gesamte Kunstleben — 22.1925/​1926

DOI issue:
Nr. 11 (August 1926)
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Rundschau
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RUNDSCHAU: KUNSTERZIEHUNG

33i


EDUARD VON GEBHARDT

DER STURM AUF DEM MEERE (STUDIE)

Rundschau

Kun sterziehung
ABTEILUNG FÜR CHRISTLICHE
KUNST AN DER STAATE. KUNST-
AKADEMIE DÜSSELDORF
TAadurch, daß der große Peter Cornelius,
selbst ein gewaltiger Schöpfer religiöser Werke,
als erster Direktor an die im Jahre 1819 gegründete
Düsseldorfer Kunstakademie berufen wurde, fand
auch die christliche Kunst hier eine Pflegestätte,
aber, so wenig wie in der Folgezeit, als ausdrück-
liches Fach. Vielmehr hing dies stets von den
persönlichen Neigungen des einen oder anderen
Künstlers ab, der dann auch für dieses Gebiet mehr
oder weniger auf ihm tätige Nachfolger fand, wie
es auch an anderen Kunstakademien und Kunst-
schulen der Fall war.
Erst der Direktor Fritz R o e b e r 1924)
ging, überzeugt von der großen Bedeutung der
christlichen im Rahmen der gesamten Kunst schon
in rein künstlerischer Hinsicht, darauf aus, daß
die christliche Kunst auch systematisch oder pro-
grammatisch an der Akademie gelehrt und ge-
trieben werde. Er schuf daher im Jahre 1909
eine Abteilung für christliche Kunst und berief
als Lehrer für diese zunächst die Maler Joseph
Huber-Feldkirch, Wilhelm Döringer und
Karl Ederer. Erst recht wurde diese Abteilung
ausgebaut, als im Jahre 1918 durch Vereinbarung
zwischen dem preußischen Kultusministerium und

dem Erzbischöflichen Stuhl in Köln ein geist-
licher Kunstwissenschaftler berufen und
im Jahre 1919 die Städtische Kunstgewerbe-
schule mit ihren Abteilungen für Architektur
und Kunstgewerbe mit der Akademie zu einer
einzigen staatlichen Anstalt verschmolzen wurden.
Kam früher fast nur die religiöse Malerei hier zur
Geltung, so ist nunmehr in allen Zweigen der
christlichen Kunst, in Architektur, Plastik,
Malerei und Kunstgewerbe Gelegenheit zur
Heranbildung tüchtigen Nachwuchses und zu
praktischer Betätigung geboten. Denn die Aus-
bildung beschränkt sich nicht fast nur auf die
übliche Zeit des Klassenstudiums und der kurzen
Vergünstigung eines Meisterateliers, vielmehr wer-
den die Schüler je nach ihrer Reife auch zur
praktischen Mitarbeit herangezogen und erhalten
besondere, eigene Aufträge, die sie unter Aufsicht
und Beratung der betreffenden Lehrer ausführen.
Immer mehr geht die Akademie, wie auf den Aus-
bau der kunsthandwerklichen Werkstätten, so auch
auf eine solide technisch-handwerkliche Ausbildung
der Künstler auf allen Gebieten aus, durch welche
die alten Meister sich so sehr auszeichneten und
ihren Werken Wert und Dauer verliehen.
Über die Notwendigkeit, daß auch auf die ziel-
bewußte Heranbildung tüchtiger Kräfte für das
Gebiet der christlichen Kunst endlich einmal wieder
besonderer Wert gelegt und daß sie in das Pro-
gramm unserer Kunstschulen als Spezialität auf-
genommen wird, bedarf es keiner Worte.. Not-
wendig aber erscheint es doch, die Künstler
 
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