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und Schifffahrtsſcenen durchgeführt. Letztere (z. B.. S. 84 und
206) erinnern an die allerdings ältere Handſchrift des Triſtan
in der Münchener Bibliothek, übertreffen ſie aber an Unmit-
telbarkeit der Auffaſſung und Geſchick in der Zeichnung. Höchſt
originell iſt die Wegführung der Jnden in die Sklaverei dar-
geſtellt. Eine gekrönte Figur zu Pferd mit der Beiſchrift:
,Titus imperator, hält einen über zwei Blätter weggehenden
Wagbalken, an deſſen einem Ende ein Geldſtück ,,Denarius
unus'' in der Schale liegt, während am anderen Ende in
ſechs Schalen je fünf Juden ſitzen; darüber ſteht geſchrieben:
,, Triginta iudeos vendidit uno denario'' (S. 58 und 59).
Ketzer und Ungläubige ſtellt der Künſtler unter dem Namen
der Beſtie in halb dämoniſcher Geſtalt dar, indem er einer
menſchlichen Figur ein gräuliches Tigergeſicht gibt, wie Sala-
din mit Friedrich JJ. (S. 242), oder dieſelben von ſolchen
Fratzen führen läßt (S. 233), oder auch in flammenden Ge-
wändern mit ächten Verbrechergeſichtern auf phantaſtiſchen Un-
geheuern reitend darſtellt, wie den König Theodorich und den
Kaiſer Anaſtaſius (S. 99.) Dominicaner und Franziscaner
erſcheinen mit Vorliebe behandelt als Vorkämpfer für das
Reich Gottes (S. 227), als Verehrer des Lammes (S. 157),
als Opfer der Gerechtigkeit (S. 258) und vorher beſtimmt
zum ewigen Leben (S. 167 und 287.) Gegen Ende ſchildern
große figurenreiche Compoſitionen (S. 258, 262, 292) den
Kampf mit dem Böſen in höchſt bewegter Auffaſſung; in ſinn-
vollen Bildern vom himmliſchen Jeruſalem (S. 263) und dem
Glück ſeiner ſeligen Bewohner (S. 260 und 287) ſchließt
dann die Reihe der Darſtellungen.
Aus dieſen kurzen Andeutungen erhellt zur Genüge, ein
wie wichtiger Beitrag zur Kenntniß mittelalterlicher Kunſtweiſe
in dieſer Handſchrift vorliegt, und es iſt eine beſonders glück-
liche Fügung zu nennen, daß durch die bedeutungsvolle Jubi-
läumsfeier der Anlaß geboten wurde, dieſen Schatz in einer
ſo trefflichen Wiedergabe zum Gemeingut der kunſtwiſſenſchaft-
lichen Kreiſe zu machen. (Katholik.)
und Natur, Körper und Gewandung in Harmonie zu bringen
Vor ihren Gedanken, auf ihren Geſichtszugen ruht ſichtlich die
Morgendämmerung den höheren Geiſtesſchauung des Chriſten-
thums. Ueberhaupt zeigen die italieniſchen Kunſtarbeiten eine
merkwürdige Darſtellnugsgabe. Der Jtaliener iſt in ſeinen
Arbeiten voll Eleganz und Lebendigkeit, ſeiner feurigen Empfindung
widerſteht keine Materie und mit Leichtigkeit durchbricht und
belebt ſeine Phantaſie den Marmor. Der Jtaliener hat aber
auch ſeine Schattenſeite, er ſtellt allzugerne nur ganz oberfläch-
liche und dem gewöhnlichſten Leben entnommene Gedanken und
Scenen dar. Das einemal iſt es ein Mädchen, welches ein
Vogelneſt erblickt, das anderemal iſt es ein Knabe der mit dem
Hunde ſpielt; er wählt zum größten Theil Gegenſtände zur
Darſtellung, welche nur das augenblickliche Vergnügen an ſich
ausdrücken und in der Formanlage gewahrt man nur zu oft
Entwurfsflüchtigkeit und Annäherung an einen modernen lebens-
luſtigen Zopfſtyl.'
Die franzöſiſche Abtheilung iſt groß und reich beſetzt, ſie
kann als bedeutender Beitrag zu dieſer bisher größten aller
Ausſtellungen bezeichnet werden. Der Franzoſe iſt in all ſeinen
Leiſtungen zierlich und fröhlich und trotz ſeiner Selbſtgefällig-
keit, welche ihn nie ganz verläßt, in der bildenden Kunſt weit
vorgeſchritten. Wir wollen nur auf einige vorzügliche Werke,
wie auf Nr. 945 und 849, dann auf den ſchönen Sänger Arion und
wieder auf Nr. 714, welches ein Gemälde von James Ber-
trand von unübertrefflicher Schönheit, darſtellend die Leiche
einer ſehr zarten, jugendlichen weiblichen Geſtalt am Ufer des
Meeres liegend, hinweiſen und jeder Beſucher der Ausſtellung
wird unſer Urtheil gevne beſtätigen. — Der Deutſche bemüht
ſich in ſeinen Kunſtgebilden nach der Mitte der Wahrheit zu
ſtreben. Er iſt nicht ſo pikant wie der Jtaliener und der
Franzoſe, ſeine Form athmet mehr Ruhe, wenn er auch in der
Mache mehr Muhe hat ſeine viel weitergehende Jdee klar zu
machen. Wir haben von den Deutſchen keinen einzigen Gegen-
ſtand geſehen, der nur reizen und kitzeln wollte. Viel Formen-
ſinn und Modulation zeigt der Deutſchöſterreicher. Unter den
Bildhauerarbeiten ſind beſonders hervorzuheben: Agar und Js-
mael von Auguſt Wittig; monumentale Statuen, darſtellend
Fürſten aus dem Mittelalter von F. Eier und die koloſſale
Gruppe von Feuerſtein, darſtellend die Judith mit dem über-
wundenen Holofernes.
Wenn wir mit der Regenerirung der Hiſtorienmalerei ſeit
Cornelius nicht ſehr einverſtanden ſein könen, ſo hat ſie doch,
wenigſtens nach einer Richtung hin einen Fortſchritt gemacht.
Vergleicht man die Malerei der Blüthezeit unter König Lud-
wig I. mit der heutigen, ſo gewahrt auch der wenig geübte
Kunſtfreund, daß jene Zeit ſich mehr mit dem Studium des
Umriſſes beſchäftigte, denn ſie mußte ſich damals von einem
tiefen Fall zu erheben ſuchen; die ihr vorausgegangene Zopf-
zeit hatte jedes Fundament total verloren, deßhalb ſtrebte Cor-
nelius und andere nach Gründlichkeit mit allem Ernſte.
Jſt der Anfang einer neuen Richtung aber noch ſo gründ-
lich, fordert ſie doch eine längere Uebungszeit. Weil nun bei
jenen Beſtrebungen über der genialen Darſtellung heldenmü-
thiger nnd erhabener Perſönlichkeiten die liebevolle Behandlung
des Details zu ſehr vernachläſſigt wurde, erſcheinen die dama-
ligen Kunſtwerke mehr als geiſtreiche Anlage, denn als ein
vollendetes Ganze. Man ſieht in jener Zeit die Gegenſtände
in einem Gemälde mehr vereinzelt, der Umriß grenzt ſehr ab:
da ſieht man einen rothen Mantel, dort ein blaues Kleid all-
zuſehr hervorſtechen. Dagegen ſind in der heutigen Malerei
alle dargeſtellten Gegenſtände im Gemälde mit der Atmoſphäre
verbunden und verwoben, das Bild gibt mehr einen Naturan-
blick. Das iſt der Fortſchritt der heutigen Malerei. Da-
gegen charakteriſirte jene Zeit ſicherer, ſtrebte nach einem viel
Ein lick in die Kunſthalle der Weltausſtellung in
Wien.
Wir glaubten nach einem Bericht der Augb. Allg. Ztg.
hunderte von Bildern zu ſehen, in welchen die kathol. Prieſter
verſpottet und lächerlich gemacht werden, aber wir fanden zu
unſerem größten Vergnügen kein halbes Dutzend Bilder von
dieſer Sorte. Auffallend und ſehr ſtörend dagegen iſt in dieſer
Ausſtellung, daß ſowohl in der Plaſtik als in der Malerei
viele vollſtändig nackte Geſtalten zu ſehen ſind und zwar von
beiden Geſchlechtern. Auch iſt die Nacktheit in den meiſten
Darſtellungen ſo unmotivirt, daß man der Mehrzahl nach pure
Unflätigkeit anzunehmen gezwungen iſt. Wenn man uns wegen
dieſer Bemerkung mit den üblichen Schlagwörtern: ,,Man könne
die Kunſt nicht in Feſſeln ſchlagen oder was der Schöpfer
ſelbſt gemacht, kann nicht böſe ſein'' rc. begegnet, ſo antworten
wir, daß es unſittlich und in hohem Grade verkehrt und jeder
auf Moral Anſpruch machenden Kunſtrichtung unwürdig ſei,
vollſtändig nackte Bilder zu ſchaffen und nicht von Gott kommt
das Böſe, ſondern vom Sündenfall des Adam. Wir ſahen
öfters Beſucher der Ausſtellung die Augen vor einem Scandal-
bilde niederſchlagen und ihre Schritte wo anders hinwenden.
Ein ſehr ſchönes und zugleich würdiges und allen An-
forderungen der Kunſt entſprechendes Bild iſt von Girolamo
Maſini, Bildhauer in Rom gefertigt. Das Bild in Marmor
ausgemeiſelt ſtellt die Fabiola ſitzend und nachdenkend dar.
Dieſe Statue iſt mit ungewöhnlich feiner Lebensempfindung aus-
geführt und macht dem Künſtler große Ehre. Dem Meiſter
Maſini gelang es bei Darſtellung der Fabiola vorzüglich Geiſt
und Schifffahrtsſcenen durchgeführt. Letztere (z. B.. S. 84 und
206) erinnern an die allerdings ältere Handſchrift des Triſtan
in der Münchener Bibliothek, übertreffen ſie aber an Unmit-
telbarkeit der Auffaſſung und Geſchick in der Zeichnung. Höchſt
originell iſt die Wegführung der Jnden in die Sklaverei dar-
geſtellt. Eine gekrönte Figur zu Pferd mit der Beiſchrift:
,Titus imperator, hält einen über zwei Blätter weggehenden
Wagbalken, an deſſen einem Ende ein Geldſtück ,,Denarius
unus'' in der Schale liegt, während am anderen Ende in
ſechs Schalen je fünf Juden ſitzen; darüber ſteht geſchrieben:
,, Triginta iudeos vendidit uno denario'' (S. 58 und 59).
Ketzer und Ungläubige ſtellt der Künſtler unter dem Namen
der Beſtie in halb dämoniſcher Geſtalt dar, indem er einer
menſchlichen Figur ein gräuliches Tigergeſicht gibt, wie Sala-
din mit Friedrich JJ. (S. 242), oder dieſelben von ſolchen
Fratzen führen läßt (S. 233), oder auch in flammenden Ge-
wändern mit ächten Verbrechergeſichtern auf phantaſtiſchen Un-
geheuern reitend darſtellt, wie den König Theodorich und den
Kaiſer Anaſtaſius (S. 99.) Dominicaner und Franziscaner
erſcheinen mit Vorliebe behandelt als Vorkämpfer für das
Reich Gottes (S. 227), als Verehrer des Lammes (S. 157),
als Opfer der Gerechtigkeit (S. 258) und vorher beſtimmt
zum ewigen Leben (S. 167 und 287.) Gegen Ende ſchildern
große figurenreiche Compoſitionen (S. 258, 262, 292) den
Kampf mit dem Böſen in höchſt bewegter Auffaſſung; in ſinn-
vollen Bildern vom himmliſchen Jeruſalem (S. 263) und dem
Glück ſeiner ſeligen Bewohner (S. 260 und 287) ſchließt
dann die Reihe der Darſtellungen.
Aus dieſen kurzen Andeutungen erhellt zur Genüge, ein
wie wichtiger Beitrag zur Kenntniß mittelalterlicher Kunſtweiſe
in dieſer Handſchrift vorliegt, und es iſt eine beſonders glück-
liche Fügung zu nennen, daß durch die bedeutungsvolle Jubi-
läumsfeier der Anlaß geboten wurde, dieſen Schatz in einer
ſo trefflichen Wiedergabe zum Gemeingut der kunſtwiſſenſchaft-
lichen Kreiſe zu machen. (Katholik.)
und Natur, Körper und Gewandung in Harmonie zu bringen
Vor ihren Gedanken, auf ihren Geſichtszugen ruht ſichtlich die
Morgendämmerung den höheren Geiſtesſchauung des Chriſten-
thums. Ueberhaupt zeigen die italieniſchen Kunſtarbeiten eine
merkwürdige Darſtellnugsgabe. Der Jtaliener iſt in ſeinen
Arbeiten voll Eleganz und Lebendigkeit, ſeiner feurigen Empfindung
widerſteht keine Materie und mit Leichtigkeit durchbricht und
belebt ſeine Phantaſie den Marmor. Der Jtaliener hat aber
auch ſeine Schattenſeite, er ſtellt allzugerne nur ganz oberfläch-
liche und dem gewöhnlichſten Leben entnommene Gedanken und
Scenen dar. Das einemal iſt es ein Mädchen, welches ein
Vogelneſt erblickt, das anderemal iſt es ein Knabe der mit dem
Hunde ſpielt; er wählt zum größten Theil Gegenſtände zur
Darſtellung, welche nur das augenblickliche Vergnügen an ſich
ausdrücken und in der Formanlage gewahrt man nur zu oft
Entwurfsflüchtigkeit und Annäherung an einen modernen lebens-
luſtigen Zopfſtyl.'
Die franzöſiſche Abtheilung iſt groß und reich beſetzt, ſie
kann als bedeutender Beitrag zu dieſer bisher größten aller
Ausſtellungen bezeichnet werden. Der Franzoſe iſt in all ſeinen
Leiſtungen zierlich und fröhlich und trotz ſeiner Selbſtgefällig-
keit, welche ihn nie ganz verläßt, in der bildenden Kunſt weit
vorgeſchritten. Wir wollen nur auf einige vorzügliche Werke,
wie auf Nr. 945 und 849, dann auf den ſchönen Sänger Arion und
wieder auf Nr. 714, welches ein Gemälde von James Ber-
trand von unübertrefflicher Schönheit, darſtellend die Leiche
einer ſehr zarten, jugendlichen weiblichen Geſtalt am Ufer des
Meeres liegend, hinweiſen und jeder Beſucher der Ausſtellung
wird unſer Urtheil gevne beſtätigen. — Der Deutſche bemüht
ſich in ſeinen Kunſtgebilden nach der Mitte der Wahrheit zu
ſtreben. Er iſt nicht ſo pikant wie der Jtaliener und der
Franzoſe, ſeine Form athmet mehr Ruhe, wenn er auch in der
Mache mehr Muhe hat ſeine viel weitergehende Jdee klar zu
machen. Wir haben von den Deutſchen keinen einzigen Gegen-
ſtand geſehen, der nur reizen und kitzeln wollte. Viel Formen-
ſinn und Modulation zeigt der Deutſchöſterreicher. Unter den
Bildhauerarbeiten ſind beſonders hervorzuheben: Agar und Js-
mael von Auguſt Wittig; monumentale Statuen, darſtellend
Fürſten aus dem Mittelalter von F. Eier und die koloſſale
Gruppe von Feuerſtein, darſtellend die Judith mit dem über-
wundenen Holofernes.
Wenn wir mit der Regenerirung der Hiſtorienmalerei ſeit
Cornelius nicht ſehr einverſtanden ſein könen, ſo hat ſie doch,
wenigſtens nach einer Richtung hin einen Fortſchritt gemacht.
Vergleicht man die Malerei der Blüthezeit unter König Lud-
wig I. mit der heutigen, ſo gewahrt auch der wenig geübte
Kunſtfreund, daß jene Zeit ſich mehr mit dem Studium des
Umriſſes beſchäftigte, denn ſie mußte ſich damals von einem
tiefen Fall zu erheben ſuchen; die ihr vorausgegangene Zopf-
zeit hatte jedes Fundament total verloren, deßhalb ſtrebte Cor-
nelius und andere nach Gründlichkeit mit allem Ernſte.
Jſt der Anfang einer neuen Richtung aber noch ſo gründ-
lich, fordert ſie doch eine längere Uebungszeit. Weil nun bei
jenen Beſtrebungen über der genialen Darſtellung heldenmü-
thiger nnd erhabener Perſönlichkeiten die liebevolle Behandlung
des Details zu ſehr vernachläſſigt wurde, erſcheinen die dama-
ligen Kunſtwerke mehr als geiſtreiche Anlage, denn als ein
vollendetes Ganze. Man ſieht in jener Zeit die Gegenſtände
in einem Gemälde mehr vereinzelt, der Umriß grenzt ſehr ab:
da ſieht man einen rothen Mantel, dort ein blaues Kleid all-
zuſehr hervorſtechen. Dagegen ſind in der heutigen Malerei
alle dargeſtellten Gegenſtände im Gemälde mit der Atmoſphäre
verbunden und verwoben, das Bild gibt mehr einen Naturan-
blick. Das iſt der Fortſchritt der heutigen Malerei. Da-
gegen charakteriſirte jene Zeit ſicherer, ſtrebte nach einem viel
Ein lick in die Kunſthalle der Weltausſtellung in
Wien.
Wir glaubten nach einem Bericht der Augb. Allg. Ztg.
hunderte von Bildern zu ſehen, in welchen die kathol. Prieſter
verſpottet und lächerlich gemacht werden, aber wir fanden zu
unſerem größten Vergnügen kein halbes Dutzend Bilder von
dieſer Sorte. Auffallend und ſehr ſtörend dagegen iſt in dieſer
Ausſtellung, daß ſowohl in der Plaſtik als in der Malerei
viele vollſtändig nackte Geſtalten zu ſehen ſind und zwar von
beiden Geſchlechtern. Auch iſt die Nacktheit in den meiſten
Darſtellungen ſo unmotivirt, daß man der Mehrzahl nach pure
Unflätigkeit anzunehmen gezwungen iſt. Wenn man uns wegen
dieſer Bemerkung mit den üblichen Schlagwörtern: ,,Man könne
die Kunſt nicht in Feſſeln ſchlagen oder was der Schöpfer
ſelbſt gemacht, kann nicht böſe ſein'' rc. begegnet, ſo antworten
wir, daß es unſittlich und in hohem Grade verkehrt und jeder
auf Moral Anſpruch machenden Kunſtrichtung unwürdig ſei,
vollſtändig nackte Bilder zu ſchaffen und nicht von Gott kommt
das Böſe, ſondern vom Sündenfall des Adam. Wir ſahen
öfters Beſucher der Ausſtellung die Augen vor einem Scandal-
bilde niederſchlagen und ihre Schritte wo anders hinwenden.
Ein ſehr ſchönes und zugleich würdiges und allen An-
forderungen der Kunſt entſprechendes Bild iſt von Girolamo
Maſini, Bildhauer in Rom gefertigt. Das Bild in Marmor
ausgemeiſelt ſtellt die Fabiola ſitzend und nachdenkend dar.
Dieſe Statue iſt mit ungewöhnlich feiner Lebensempfindung aus-
geführt und macht dem Künſtler große Ehre. Dem Meiſter
Maſini gelang es bei Darſtellung der Fabiola vorzüglich Geiſt