Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Christliches Kunstblatt für Kirche, Schule u. Haus — [1].1858

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.22171#0008
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
2

Gegebene bei den erwnnschten Lesern eingeht, fehlen. Wir möchten namentlich
in der Art wie wir geben den rechten Ton der Mittheilung nnd Anregung
trefsen und einen willigen Anklang zrir Aufnahme und Nachwirkung finden.

Zuvörderft sei es uns erlaubt, ans nnseren an Pfingsten dieses Jahres
ergangenen Ansrnf zur Theilnahme an dem christlichen Knnstblatte znrückzukom-
men und an einzelne Punkte desselben anzuknnpsen, welche dem Nernehmen
nach einer Erläuterung oder Verdeutlichung bednrsen. Wir rncken die hieranf
bezügliche Stelle des Prospektes ein:

„Wir erkennen die höchste Ausgabe der Kunst nicht bloß im freien Bnnde
mit der Religion, sondern im willigen Dienste des Christenthums und in der
demüthigen Anbetung des heiligen Gottes, von dessen Geiste der Spiegel durch-
leuchtet ist, aus welchem sie ihre Anschanungen schöpst, um das urbildliche Wesen
der vollkommenen Schönheit in jedem ihrer abbildlichen Werke annähernd zu
osfenbaren, ob sie dazu die ihr bereitliegenden Werkzeuge der einen oder anderen
D arstellungsw eise w ahlt.

„Dabei stellen wir uns mit dem Antlitz gegen die Gemeinde und beabsich-
tigen nicht einen Sprechsaal für Kunstphilosophie, Alterthumswissenschast und
Kunstkritik, sondern wollen es einsach mit Gegenständen der religiösen Kunst
für das Jnteresse nnd Verständniß des christlichen Volks, insbesondere der geist-
lichen nnd weltlichen Gemeindevorsteher, der Lehrer an höheren und niederen
Schulen, der Familienväter und der Mütter zu thun haben, also vorwiegend
praktisch, belehrend nnd erbaulich wirken nach dem Maße des Bedürsnisses und
der Bildnngsstufe, welches aus einem Gebiete vorausgesetzt werden dars und
muß, das sür Viele um so anziehender, je neuer und fremder es ihnen ist.
Jn dieser praktischen Rücksicht werden wir daher auch so viel immer möglich für
bildliche Vergegenwärtigung durch den Holzschnitt besorgt sein.

„Die Mittheilungen selbst aber sollen sich auf Beschreibung bedeutender älterer
nnd neuerer Werke der Architektur, Skulptur und Malerei, sowie der verviel-
sältigenden zeichnenden Künste beziehen. Sie sollen das Leben christlicher Künst-
ler aus allen Zeitaltern erzählen und dabei ihr künstlerisches Wirken aus ihrem
christlichen Leben, und umgekehrt dieses an jenem erläutern. Sie sollen Ent-
würfe zu christlichen Banten, für Stadt- und Landkirchen, sür deren einzelne Theile,
nainentlich Altäre, Crucifixe, Bilder, Gefäße und dgl., auch Vorschläge zu ge-
eigneten Restaurationen enthalten. Sie sollen interessante Kunstblätter, Kunst-
schristen u. dgl. beurtheilen, aber mehr in der Absicht der Belehrung oder War-
nung sür den Leser als der eigentlichen Recension für den Verfasser. Sie sollen
tüchtige Werkstätten empsehlen, ihre Leistungen in die Gemeinden und Häuser
einführen, auch sie selbst auf neue Vorwürfe der Unternehmung ausmerksam
machen. Sie sollen der Anlegnng und Erweiterung christlicher Kunstsammlungen
dienen. Sie sollen auch über wichtige Fragen einen Austausch verschiedener
Standpunkte der Auffassung oder Aussührung veranlassen und so einen offenen
Streit, eine lehrreiche Verhandlnng im Geist der Liebe einleiten und durch das
Band des Friedens zügeln. Sie sollen die der christlichen Kunst gewidmete
Thätigkeit des evangelischen Kirchentags und der beiden Vereine, welche bis jetzt
in Preußen und in Württemberg entstanden sind, zur allgemeineren Kenntniß
 
Annotationen