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1. 1895. Siebenunddreißigster Jahrgang.

Nr. 11.


sirr Airche, schule und Harrs.
Herausgegeben von
vr. Johannes Merz,
Oberkonsistorialrat in Stuttgart.
Erscheint monatlich in einem Bogen. Preis des Jahrgangs 4 Mark. >- Zu beziehen durch alle Postämter
und Buchhandlungen.
Was hat Michelangelo in -er Sixtinischen Kapelle dargestellt?
Von Äarl Brun.
(Schluß.)
Jetzt kamen die Zwickel des Gewölbes an die Reihe, in denen die Lieblings-
geschöpfe des Meisters, seine Propheten und Sibyllen Platz nahmen. In richtiger
Erkenntnis dessen, daß die Propheten dem Christen näher stehen als die Sibyllen,
wurden jenen zwei Felder mehr eingeräumt. Wir zählen sieben Propheten auf
fünf Sibyllen. „Mit ihren Häuptern bis an das Gesimse der idealen Architektur
reichend, sind sie perspektivisch so gezeichnet, bemerkt Hermann Grimm, als säßen
sie rings im Innern des großen Marmortempels und bedächten den Inhalt der
Gemälde über ihnen in der Mitte." Jedem Prophet, jeder Sibylle sind zwei
Putten zugesellt.
Die Propheten gelten für die höchste Leistung Michelangelos und sie sind so
volkstümlich, daß es unnötig erscheint, sie einzeln zu charakterisieren. Nur darauf
 
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