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7.1

bände für unſere Gesangbücher zu ſchaffen, erfolgreich nachgebildet. Über
die Einbandfrage habe ich mich in besonderem Artikel ausgesprochen.
Möchten wir an den jeweils neu erſcheinenden landeskirchlichen Gesang-
büchern soviel Freude des Fortſchreitens der Volkskunstſache erleben, dann
iſt der harte Dienſt am Schönen und Wahren reichlich aufgewogen.
N. David Koch



Einband des sächsischen Gesangbuches
[m]

Die Ulmer Kargen-Nische,
ihr Bildwerk und ihre Beſtimmung.*

Mit 2 Abbildungen

1. Geſchichtliches. Im Herbſt 1905 wurde auf Veranlaſſung des Ver-
fassers zum Behuf der photographiſchen Aufnahme für die Publikation des
Münsters und seiner Denkmale (bei Konrad Wittwer, Stuttgart; 48 Tafeln
mit Text) eine imposante, tiefe Nische in der Oſtwand (Sakriſteiwand) Des
Südſchiffes des Münsters bloßgelegt, auf deren anliegende Gesamtansicht
(Seite 77) wir zunächst hinweisen. Dieselbe enthielt offenbar einſt ein,
später durch den Bilderſturm zerſtörtes Steinbildwerk, dessen Stiftung und
Datierung zum Glück in der unterhalb, im Sockel sich hinziehenden I n -
schrift erhalten iſt + rechts und links zweimal das Stifterwappen >
welche wir gleich geben wollen. Die ersten zwei Zeilen, in gotiſcher Mir
nuskel und lateiniſcher Sprache, lauten: Iste labor qvi ad inſta(n]cia(m)
p(ro)fidit) ac circu(m)specti viri cunradi dicti karg ciuis vlme(n)s(is) co(n)-
fectvs e(t) est finitvs ip(s)a die sti (sancti) johan(n)is baptiſte anno ab
incarnac(i)o(n)je dom 1433 (in Worten) [nun lateiniſche Majuskel; dritte

* Die Karg en“ Name des Stiftergeſchlechtse.. < Dem Kunſthiſtoriker Herrn
Dx. Karl Koch aus Berlin, zu Studienzwecken hier anwesend, verdanke ich manchen

ſchätzbaren Wink zum folgenden.
1) profidi statt providi; nachher et eſt finitus ſtatt finitus eſt (wegen des

Zeilenabsatzes).
 
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