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mannigfachem Sozialen in der Kunſt. Das ,Freiſchwebende“, durch das Jich
die Staffeleibilder, die kunstgewerblichen Kleinſtücke und dergl. in ihrer
Weise auszeichnen, soll durch das Wurzeln in einer feſten Grundlage,
das der Kunst eine größere Charatterfülle gebe, ersetzt werden. Einſtweilen
iſt man damit zum intimeren Anſchluß an die Architektur gelangt — nicht
zu vergesſſen die Wiedererweckung von Kunſtzweigen, die dieser besonders
hingebend dienen wollen, wie es namentlich mit der Mosaik der Fall iſt.

Wir sind damit auch auf dem Wege, die „Lebensgemeinſschaften“ besser
zu würdigen und zu pflegen, in denen Jich die verſchiedenen Künſte verbinden



Paulus

Aus: Sybel, Chriſtliche Antike. N. G. Elwertſche Ver-
lagsbuchhandlung, Marburg

können. Wir haben ferner über das bloße Bauwesen hinaus das Bebauungs-
wesen ſchätzen und behandeln gelernt, das nunmehr als „Städtebau“ einen
würdigen Aufschwung genommen hat und ebenfalls zu Lebensgemeinſchaften
der Künste Gelegenheit gibt.

Der Städtebau läßt sich als ein Seitenſtück zum „Interieur“, als ein
„Exterieur“ betrachten. Dort die Kunſtpflege des Innenverkehres, hier die
des Außenverkehres; beiderseits die Gelegenheit, einer Weltanschauung Aus-
druck zu geben, und beiderseits heute darin wohl mehr Minus als Plus.

Daß für all dies die Künſtlerbildung von tieferliegenden Momenten
abhängig iſt, daß sie ſich jedoch bei dieser Abhängigkeit nicht beruhigen muß,
wissen wir. Es gilt eine Klärung der Ansichten und eine Verbreitung von
 
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