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Iuni 1913

Fünfundfünfzigster Jahrgang

Nr. 6



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Eerausgegeben von
D.theol. David Eoch
erscheint monatlich in einem lieft zu Z2 bis 48
Zeiten unü enthält viele rextillustrationen, 1-2
farbige Kunstbeilagen und bisweilen Noten.
Preis für das Vierteljahr 2 stlark. 2u beziehen
hurch alle Postämter und vuchhanölungen. -LZ.

Vrgsn des Sundes der freunde für Volkskunst

Wie Gesangbücher eingefichrt werden.
württembergische presse hat zweifellos der Einführung des neuen Gesang-
I I buchs manch guten Dienst getan. Zwei Veröffentlichungen seien als typisch
und allgemein bemerkenswert der Vergänglichkeit der Gagespresse enthoben.
Der eine Artikel zeigt, wie auch gebildete Laien ein feines Verständnis haben
für den geistigen Mert dieses religiösen Volksbuchs. Der andere Artikel gibt
Zeugnis vom Wandel der Zeiten. Wir brauchen keine Soldaten mehr. Unser
neues Gesangbuch ist sein eigener Pionier und Vorkämpfer.
1.
Zur Verabschiedung des alten Gesangbuches,
von Wilhelm Leißwänger, Heilbronn.
Das Gesangbuch hat es auf mehr als 70 Jahre gebracht. Das ist, mensch-
lich geredet, ein hohes Alter. Uun wird es verabschiedet. Der alte Ramerad
ist ein freundliches Geleitswort wert. Ist er altersschwach geworden? Hat er
in den Jahren seiner Pflicht nicht genügt? Hat er im Alter seinen Reiz ver-
loren? Wir möchten nicht eine dieser Fragen bejahen. . . Und doch wird er
verabschiedet und darf uns nicht böse sein. Wir leben in der Zeit der Reformen,
der Neuerungen. Die letzten Jahrzehnte haben vom „Geist der ersten Zeiten"
auch etwas verspürt. Ihre Schöpfungen dürfen nicht liegen bleiben. Die Gegen-
wart hat Männer, die suchen und streben — etliche zur Ehre Gottes, etliche um
des Volkes willen, etliche aus menschlichen Beweggründen. Da kam die Reihe
auch an das Gesangbuch.
Und es ist wahr: manches mag für jene Zeit ganz gut gewesen sein, heute
haben wir dafür Besseres, den besseren Geschmack, das bessere Empfinden. Die
späte Nachwelt wird auch über unser Neues einmal urteilen und weitergehen.
Zoviel können wir heute sagen: Das Neue ist nicht das Bessere ohne Einschränkung,
 
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