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IV.

PolMschrs-, industrielles- und Vrreinsleden.

1. Politisches Lebrn.

Die Erinnerung an den Fürsten Bismarck sührte auch in
diesem Jahr am 1. April zahlreiche Verehrer an sein Denkmal. Jn
Gegenwart zahlreicher Freunde des großen Staatsmannes, unter
ihnen der Stadtrat und der Denkmalsausschuß, legte Bürgermeister
Dr. Walz, nachdem das städtische Orchester einen Choral gespielt
hatte, mit einer kurzen Ansprache einen Kranz im Namen der Stadt,
gemeinde vor der Büste ihres größten Ehrenbürgers nieder. Seinem
Beispiele folgte die akademische Jugend, deren Ausschuß im Fest-
kleide erschienen war, der Denkmalsausschuß, der Schützen- und
Militärverein. Ein bekannter Chor aus den Niederländischen Volks-
liedern schloß die einfache Feier. Zur Errichtung einer Bismarck-
säule waren schon im vorigen Jahre Sammlungen in hiesiger Stadt
veranstaltet worden; am 2l.—25. Mai wurden unter allgemeiner
Teilnahme aller Kreise „lebende Bilder" gestellt, welche einen Nein-
ertrag von circa 2500 Mk. einbrachten.

Durch den Tod Karl Leimbachs war das eine Landtags-
mandat, dessen Vergebung der Stadt Heidelberg zusteht, erledigt.
Dieselben 149 Wahlmänner, die den verstorbenen Mitbürger ge-
wählt hatten, fanden sich am 20. März zur Neuwahl zusammen und
gaben ihre Stimmen fast ausnahmslos (ein Zettel war weiß)
Prosessor Rupert Rohrhurst.

Die nationalliberale Partei hielt zwei größere Versainmlun-
gen ab, von welchen die eine sich mitAngelegenheiten des Reiches beschäf-
tigte, die andere badischen Landesfragen galt. Am 24. April erstattete der
Reichstagsabgeordnete unseres Kreises, Oberanitmann Beck von Mosbach,
Bericht über seine Thätigkeit im Reichstage. Er besprach zunächst ein-
gehend die wirtschaftlichen Fragen, dann die sogen. I-ei Heinze und die
Flottenvorlage. Die Versammlung nahm eine Resolution an, welche die
 
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