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VII.

Verkehrswescn.

Jm Bericht über das VerkehrSwesen Heidelbergs im Jahre 1900
steht das entietzliche Eisenbahnunglück vom 7. Oktober*) an
erlter Stelle der Erinnenmg. Es hat alle Bewohner unserer
Stadt aus das tiesste erregt und auf Wochen hinaus in nervöser
Spannung und ausrichtiger Teilnahme gehalten; im ganzen badi-
schen Lande und iveit über die Grenzen desselben ist es lange in
leidenschastlicher Weise erörtert und aus seine Ursachen geprüft wor-
den; erst allmählich haben die Wogen einer nur zu berechtigten Auf-
regung sich gelegt, und ein ruhigeres Urteil ist an ihre Stelle ge-
tretcn. Es lebt noch in jeder Erinnerung, wie es gekommen. Ein
herrlicher Herbstsonntag hatte Hunderte aus Stadt nnd Umgebung
in das Neckarthal und aus die Höhen gelockt; mil sinkender Sonne
eilten sie, die Stadt wieder zu erreichen; die Züge waren verspätet
und überfüllt; so drängte sich vor allein zu dem Lokalzug, der
Schlierbach 6 Uhr II Minuten verlassen und 6 Uhr 20 Minuten
am KarlSthor eintreffen sollte, eiue Menge, die er kaum zu faffen
imstande war. Da noch zahlreiche Reisende mit der Zahlung der
Fahrkarten im Rückstand ivaren, die im Wagen selbst bei den Schaff-
nern gelöst zu werden pslegteu, ließ der Zugsührer nach oft schon

*) Man vergleiche: „Dr. F. Völcker, Vorläufiger Bericht über die Ver-
lctzungen bei dcr Heidclbergcr Eiienbahnkalastrophe am 7. Oktober 1900" in
dcr Dentschen Medicinischen Wochenschrist 1900, Nr. 49 n. 50. Es ist der Vor-
irag, den Dr. Völckcr, Assistent an der chirurgiichen Klinik deS Herrn Ge-
heimerat Dr. Czerny, am 7. November in der medicinischen Sektion des natur-
hisiorisch-medicin. Verein» gehallen hat. Jn ihm ist auch dcr Hergang der
Kataslrophe in besonders klarer Weisc dargestellr.
 
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