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Chronik der Stadt Heidelberg — 11.1903 (1905)

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https://doi.org/10.11588/diglit.2729#0168
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brirg und Bomr begonnenen Studren fort, rnn Vangerows berrihmte
Vorlesungen zu hören; rm Soiruner 1864 mar er nicht ganz ein
Vietteljahr (vom 27. Juli bis zum 14. Oktober) an dem hiesigen
BezirkSamt vor seiner endgültigen Überstedelung nach Karlsruhe be-
schäftigt. Aber in seinen Stellungen als Ministerialrat, Direktor
des Oberschulrats und Minister ist der feingebildete Mann, der für
Wissenschaft und Kunsi eine werkiätige Begeisterung im Herzen trug,
unablässtg bestrebt gewesen, auch darin seinem großen Freunde >md
Vorgänger Jolly folgend, die Universität Heidelberg, ivie die anderen
badischen Hochschulen auf jede Weise zu unterstützen und zu fördern.
So war es ein natürlicher Ausdruck ties empfundener Dankbarkeit,
wei»! die Stadt Heidelberg, die in der Hebung der Ruperto-Carola
auch sich gehoben sühlte und die reichen Verdienste des Staatsmannes
um das ganze Land anerkennen wollte, ihn, der am 27. Juni 1901
aus seinem Amte zurückgetreten war, am 29. Juli durch seine Er-
uennung ziim Ehrenbürger auszeichnete. Nnd als er, dem man so
gern eine genußreiche Nuhe von der schweren Arbeit langjährigen
Dienstes gewünscht hätte, schon nach wenigen Monaten am 13ten
Februar 1903 aus dem Leben schied, nahm sie an allen Ehrungen
teil, die man dem überall im Lande hochgeachteten und verehrten
Manne im Tode erwies, und war bei dessen feierlichem Leichen-
begängnis durch eine Abordnung des Stadtrats, an deren Spitze
der Oberbürgermeister am Sarge des Ehrenbürgers von Heidelberg
einen Kranz niederlegte, vertreten.*)

KarlGegenbaur dagegen ist drei Iahrzehnte in engster Verbin-
dung mit Heidelberg gemesen, von denen kaum zivei Jahre nach einer Fülle
von beispielloser Arbeitskraft und Arbeitsleistung der Ruhe bcstimmt
sein sollten. Er stand, 47 Jahre alt, schon aus der Höhe wissenschast-
lichen Ruhmes, als er 1873, an Stelle des großen Anatomen Fried-
rich Arnold, seines Schwiegervaters, tretend, von Jena dem Ruse
nach Heidelberg solgte. Die Stadl Heidelberg fühlte sich selbst geehrt,
als er, der ein Vierteljahrhundert in ihren Mauern lebte und
lehrte und sorschte, die von ihr (13. Februar 1901) angebotene höchste

*> Bcrwicieu sci uuf dic meislerhaftc Daniellu»a iwn ^riedrich v. Wecch:
 
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