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Chronik der Stadt Heidelberg — 21.1913 (1915)

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https://doi.org/10.11588/diglit.2737#0107
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IV.

Politisches-, Induftrielles-, Vereinsleben.

1. Polttisches Leben.

DaS politische Leben des Jahres 1913 zeigte einen ruhigen
Charakter, auch die Wahlen zum Landtag im Herbst gingen hier
ohne stärkere Erregung vorüber. Seit den Proporzwahlen, durch die
der Bürgerausschuß ein neues Gesicht bekommen hatte, sianden die
kommunalen Angelegenheiten im Bordergrunde, dencn die neugewähl-
ten Männer ihre Krast und Aufmerksamkeit zuwandten. Aber der
Sturm, der 1914 losbrach, kündigte sich schon an, seit dem Balkan-
kriege kam Europa nicht zur Nuhe. Die versiärkten Rüstungen in
Heer und Flotte dauerten an, die dreijährige Diensizeit der Franzosen
deutete auf eine kurzfrisiige KriegSansage, und immer dreisier wurden
die Kundgebungen der Franzosen und Engländer, die uns im Kanal
zeigten, wie sie mit ihren Flotten die AuSsahrl in den Ozean sperren
könnten, an der wesilichen Grenze mehrten sich die Fäüe unverhohlenen
Hasies und unbedenklicher Rücksichtslosigkeit. Daneben brachte daL
Jahr weitere Versuche, internationale Versiändigung zu pslegen und
damit einen allgemeinen Frieden zu verlängern. Heidelberg, „der
Gasihos Deutschlands", wie Jean Paul es nannte, die Hochschule
mit weltumspannenden Forschungen und Gedanken schien immer zu
solchen Versuchen einzuladen, daß die Glieder der Völker der Erde
nch zu edlerem GedankenauStausch und sreundlichem Verkehr in der
schönen, friedenatmenden Landschaft zusammensänden, siatt die Zeiten
zu erneuern, wo die Kulturarbeit der Pfalz in Staub und Asche
sank. Nachdem 1912 hier der erste Verbandstag internationaler Ver-
ständigung mit schönen Worten sein Ende gesunden hatte, wurde für

Lhrvmk d«r Sradt Hndrlberg I^IZ. 7
 
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