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IX.

Totenscharr.

Am 18. Ianuar schied auS dem Leben eine der hervorragendsten
Persönlichkeiten der Stadt, die schon durch ihre stattliche, vornehm-
würdige Lrscheinung die Auqen aus sich zog, sich aber besonderS
drrrch eine nie auSsetzende umfasiende Betätigung deS bürgerlichen
GcrncinslnnS und opferwilliger Wohltätigkeit eine hohe Stellung im
Leben Heidelbergs erworben hat, Komrnerzienrat Fritz Landsried.
Geboren war er am 29. Mai !845.- er entstammte einer alten, an-
gesehenen Familie, die schon oor 100 Jahren ruhmlich in den Iahr-
büchern der Stadt genanni wurde. Seine Erziehung nahm den Weg,
den damals der zukünftige Kausmann ;u gehen pslegte. Er besuchte
die Vürgerschule und wurde darauf uach Genf geschickt, um die fran-
zosische Sprache lebendig zu lernen, machlc die kaufmännische Lehre
in einem kleineren Betriebe in Ladenburg durch, wo er die Pünkt-
lichkeit der Arbeit sich aneignete und zugleich eindrucksvolle Lebenö-
ersahrungen über die Verhältnisie der Arbeiter sammelte, sür deren
Lage er immer Versiändnis und herzliche Teilnahme hatte. Hierauf
wurde er wieder im väterlichen Geschäst verwendet und ging noch
sür zmei Jahre ins AuLlaild, nach London, wo er sich mit sreiem Blick
und mit Sicherheit in grotzcn Verhältnisien bewegen lernte. 1870
trat er als Teilhaber in die Firma P. I. Landsned ein, die seiner
Mitarbeit ihre Entwicklung zu der bedeutendsten Tabaksirma des
LandcS zu dankcn hat. Aach 85 Iahren arbeits- und erfolgreicher
Tätigkeit schied er aus; jedem seiner Arbeiter spendete er bei dieser
Gelegenheit ein Sparkassenbuch; sortan widmete er ieine Krast mannig-
sachen Ausgaben deS öffentlichen LebenS. Denn sein Herz gehörte
 
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