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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 1.1909

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Heft 3

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105

PERSONALIEN

BASEL

Universität. Den Professor der Kunstge-
schichte an der Universität Basel, Herrn Professor
Dr. Karl Cornelius, hat der Regierungsrat
auf sein Ansuchen von seinem Lehramt an der
Universität entlassen, unter Verdankung der
geleisteten Dienste und unter Belassung der Titel
und Rechte eines ordentlichen Professors.

C. H. B.

8

MOSKAU = - -

Im Älter von 88 Jahren verschied Jwan Je-
gorowitsch Sabjelin, der Senior der russischen
Kultur- und Kunsthistoriker und einer der besten
Kenner altrussischen Kunstgewerbes und Kunst-
lebens. Sabjelin war neben dem Grafen Ä. S.
Uwarow, der Hauptorganisator des Russischen
Historischen Museums in Moskau, und galt ge-
wissermaßen als Historiograph der alten Zaren-
stadt, über deren historisch-archäologische Ver-
gangenheit er zwei Bände Materialien ver-
öffentlicht hat, sowie den ersten Band einer
breit angelegten „Geschichte der Stadt Moskau“.
Unter den sonstigen, zahlreichen Werken S.
sind von besonderer Bedeutung: „Das häusliche
Leben der russischen Zaren im XVI.-XVII. Jahrh.“,
dem ein analoges Buch über das Leben der
Zarinnen folgte, die „Geschichte russ. Lebens
seit den ältesten Zeiten“, „Untersuchungen über
altrussische Metallindustrien“, das kleine aber
grundlegende Büchlein „Selbstständige Züge in
der altrussischen Architektur“ usw. usw. P. E.

8

RQM=- =■

Äm 10. Januar feierte in aller Stille der in
aller Welt bekannte, langjährige Ehrendirektor
der beiden kapitolinischen Museen Commen-
datore Äugusto Castellani seinen 80. Geburtstag.
Dem schlichten Sinne des Jubilars entsprechend,
erfuhr die weitere Öffentlichkeit nichts von
diesem Jubiläum, aber die römische Giunta mit
dem Bürgermeister Nathan an der Spitze ließ
es sich nicht nehmen, dem um die städtischen
Sammlungen so hochverdienten Manne die
Glückwünsche der ewigen Stadt in seiner Woh-
nung darzubringen. L. P.

8

PARIS ..-■ .—

In Auvers sur Oise verstarb der in Kunst-
kreisen wohlbekannte Doktor Gachet, in dessen
Hause van Gogh die letzten Monate seines
Lebens im Wahnsinn verbrachte. Gachet be-
saß eine wertvolle Sammlung von Bildern mo-
derner französischer Meister. Wie über diese
Sammlung verfügt werden wird, ist noch nicht
bekannt.

8

SCHWEIZ -

Eidgenössische Kunstkommission. Nach
den Bestimmungen des Reglements traten am
31. Dezember 1908 vier Mitglieder aus der eid-
genössischen Kunstkommission aus. Än ihre
Stelle wurden die Maler Älbert Sylvester in
Genf, Joseph Reichlen in Freiburg, Charles Girond
in Morges und Architekt Paul Ulrich in Zürich
vom Bundesrat auf eine Ämtsdauer von drei
Jahren gewählt. Zum Präsidenten der Kom-
mission ist für den Rest seiner Ämtsdauer der
bisherige Vizepräsident Maler Burkhard Mangold
aus Basel ernannt worden. C. H. B.

VERMISCHTES

*Über einen völlig unbekannten Tessiner
Künstler des XVIII. Jahrhunderts Guiseppe
Antonio Petrini berichtet Dr. Siegfried Weber
im 3. Heft des 10. Bandes (neue Folge) des An-
zeigers für schweizerische Altertumskunde:
Webers Forschungen ist es gelungen, nicht nur
eine Reihe wichtiger, dokumentarischer Notizen
über den Künstler, der vom 23. Oktober 1677
bis zum Jahre 1758 lebte, feststellen zu können
und außerdem zu seinen bereits in wissenschaft-
lichen Werken genannten Arbeiten, die zum ersten
Male stilkritisch untersucht werden, verschiedene
neue hinzuzufügen. Zu den Fresken Petrini’s
in der Wallfahrtskirche Madonna della Oncona
treten jetzt noch ein Gemälde (Stigmatisation
des heiligen Franziskus), in St. Maria degli an-
geli in Lugano, Fresken in der Kirche von Ca-
rabia, Tafelbilder in der Galeri Gracchi Luvini,
ebenfalls in Lugano, und im ehemaligen Sormas-
kenkloster in Como. Weber schildert Petrini als
einen bedeutenden Meister, der einen verhältnis-
mäßig strengen künstlerischen Stil offenbart. Der
Realismus seiner Auffassung bringt Petrini in
Gegensatz zu den meisten übrigen Künstlern
 
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