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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 1.1909

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4. Heft
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Bode, Wilhelm von: Ein Frühwerk von Frans Hals
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Sammlungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.24117#0144

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130

Der Cicerone

Heft 4

im Besitz dieser Familie in Paris; erst zehn
Jahre später kam der Dirck Hals in den Louvre
und zwar aus der Sammlung Wilson, für die
er nicht lange vorher aus einer unbedeutenden
kleinen Privatsammlung erworben wurde. Wo
und wie soll der Fälscher, der diesen winzigen,
schwach gemalten Ausschnitt aus dem Bilde eines
damals ganz obskuren Malers herauskopiert und
zu einem großartigen Frans Hals arrangiert
haben soll, Gelegenheit, zu dieser Fälschung

gefunden haben? Und wenn auch, wie kam
er auf die Idee, ein Bild zu fälschen zu einer
Zeit, wo Orignale der Ärt für etwa 1000 bis
2000 fs. zu haben waren? Denn teurer waren
vor vierzig Jahren die Genrebilder des Frans
Hals nicht! — Schließlich möchten wir doch
Herrn Erasmus auch darauf aufmerksam machen,
daß man solche Autodafes nicht veranstaltet,
wenn man das fragliche Bild überhaupt nicht
gesehen hat. W- Bode

RUNDSCHAU

SAMMLUNGEN

BÄSEL -

Der Ausschuß des Initiativ-Komitees für die
Museumsbauten gibt bekannt, daß sich die Mu-
seumsbaukommission, die aus drei Mitgliedern
der Regierung und drei weiteren Mitgliedern
des Initiativ-Komitees besteht und vom Vor-
steher des Bundesdepartements präsidiert wird,
zunächst mit der Eingabe der Herren Dr. H.
Kienzle und Architekt E. Heman beschäftigt
habe, nach der eine Vereinigung des Kunst-
museums mit dem historischen Museum verlangt
wurde. Auf Grund der Gutachten der beiden
beteiligten Sammlungskommissionen sowie eines
Basler und eines auswärtigen Sachverständigen
wurde der Regierung beantragt der Eingabe
„weil sie auf unrichtigen Voraussetzungen be-
ruhe“ keine Folge zu geben.

Zur Gewinnung von Plänen zu dem Erwei-
terungsbau des alten Museums an der Augustiner-
gasse auf dem Rollerhof-Areal eröffnete die
Museumsbaukommission mit Ermächtigung des
Regierungsrates eine Ideen-Konkurrenz unter
den Mitgliedern des baslerischen Ingenieur- und
Architekten Vereins. Der Erweiterungsbau, der
nach dem Wettbewerbsprogramm mit dem alten
Museum in bequeme Verbindung gebracht wer-
den muß, äußerlich aber keine stilistische Fort-
setzung des bestehenden Hauses darzustellen
braucht, ist zur Aufnahme der Sammlungen für
Völkerkunde bestimmt, während das alte Ge-
bände nach dem vorgesehenen Auszug der
Kunstsammlung im wesentlichen die naturhisto-

rischen Sammlungen aufnehmen soll. Im Preis-
gericht werden als Architekten Leo Chätelain
von Neuenburg, E. Faesch von Basel sowie
Professer Theodor Fischer von München amten;
als Einlieferungstermin ist der 31. März d. J.
festgesetzt.

Als Bauplatz für das neue Kunstmuseum,
dessen Baupläne ebenfalls durch einen öffent-
lichen Wettbewerb erlangt werden sollen, war
s. Z. die Elisabethenschanze in Aussicht genom-
men worden. Da der Regierungsrat erklärt
hatte, er könne nur dann dem Großen Rate
die Wahl dieses Bauplatzes empfehlen, wenn
er sich als durchaus geeignet erweise, glaubte
die Museumsbaukommission zunächst die Platz-
frage untersuchen zu müssen. Es wurde eine
Übersicht aller in Betracht kommenden Plätze
aufgestellt und nach Ausscheidung der offen-
sichtlich ungeeigneten Gelände beschlossen, die
weitere Prüfung unter Zuziehung von zwei
auswärtigen Experten vorzunehmen. Dieselben
Fachmänner, die man Mitte Februar in Basel
erwartet, werden dann auch das von einer
Subkommission vorbereitete Bauprograram für
das Kunstmuseum mitberaten. C H B

S

HALLE =====-

Das städtische Museum erwarb kürzlich von
der Kunsthandlung Ernst Zaeslein, Berlin, eine
Märkische Flußlandschaft von Walter Lei-
stikow.

S
 
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