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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 1.1909

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5. Heft
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Von den Auktionen
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Kleine Nachrichten
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https://doi.org/10.11588/diglit.24117#0192

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178

Der Cicerone

Heft 5

500 Fr., eine andere große ostschweizerische
Truhe, ein sogenannter „Harnischtrog“ konnte
für 1150 Fr. veräußert werden. Ein Speisetisch
aus Nußbaumholz, ausgezogen 3,5 m lang, eine
ungemein stattliche Waadtländer Ärbeitaus dem
Anfang des XVII. Jahrhunderts, kam für 950Fr.
nach Paris, ein anderer vierfüßiger Nußbaum-
tisch, gleichfalls aus dem XVII. Jahrhundert,
um 270 Fr. nach München, wohin auch ein
Schreibtisch aus Rosenholz mit Goldbronze-Be-
schlägen, ein reizvolles, trefflich erhaltenes fran-
zösisches Möbel (Louis XIV) um 1250 Fr. ver-
kauft wurde.

Die englischen Stiche ließen sich alle zu
guten Preisen absetzen. Von den übrigen Bil-
dern und Gemälden mögen zunächst zwei Ar-
beiten des Berner Malers Siegmund Freuden-
berger (1745—1801), das Brustbild eines Berner
Patriziers in Pastell und das Aquarell eines
Bauernhauses erwähnt werden, die 110 Fr. und
190 Fr. ergaben. Außerdem zwei auf Leinwand
gemalte Porträts, Werke des Basler Malers
Johann Rudolf Huber (1668—1748) in zeitge-
nössischen Goldrahmen, die für 870 Fr. in Bas-
ler Besitz gelangten, während zwei beidseitig
mit den Gestalten der Heiligen Antonius von
Padua, Theodul und Martin sowie des Erz-
engels Gabriel bemalte hölzerne Hltarflügel aus
dem Wallis (um 1500) für 850 Fr. nadi München
wanderten.

Dieser kurze Bericht über den Verkauf der
Sammlungen Angst, Huber und Siegfried kann
natürlich keinen Anspruch auf Vollständigkeit
machen; eine erschöpfende Übersicht wäre
ohne zahlreichesÄbbildungsmaterial auch unmög-
lich. Anderseits war der Verlauf der Auktion
in vieler Hinsicht doch so interessant und
lehrreich, daß es angezeigt erschien, wenigstens
einige für den Sammler wichtige Einzelheiten
festzuhalten. C. H. B.

KLEINE NACHRICHTEN

Brüssel. Die Bemühungen die von Seiten
des ausländischen Kunsthandels gemacht wur-
den um das im Besitze von M. de Brugmann
de Waha befindliche Bild von Frans Hals,
Bildnisse von Kindern (angeblich die des Ma-
lers) mit einer Ziege spielend, zu erwerben, sind
umsonst gewesen. Die Besitzerin hat erklärt,
das vortreffliche und authentische Gemälde,
trotz der ihr gebotenen enormen Summe nicht
veräußern, sondern es testamentarisch dem
hiesigen Museum vermadien zu wollen.

NEUE KÄTÄLOGE


Ämsler & Huthardt, BerlinW. 64, Bchrenstr. 29a.
Verzeichnis interessanter und seltener Änsiditen vom
XVI. bis zur Mitte des XIX. Jahrhunderts der Königlichen
Residenzstädte Berlin und Potsdam und der umliegenden
Gegend. (Wichtige Begebenheiten, Berliner Redensarten,
bekannte Berliner Persönlichkeiten, interessante Arbeiten
Berliner Künstler). Mit 33 Abbildungen.

K. K. Versteigerungsamt Dorotheum, Wien. Mit-
teilungen des VIII. Jahrganges. Nr. 8—9.

Joseph Baer & Co. Frankfurt a./M. Hochstr. 6.
Frankfurter Bücherfreund VJI. Jahrg. Nr. 1—2. Holz-
schnittbücher des XV. Jahrhunderts.

Ludwig Rosenthal, München, Hildegardstr. 16.
Katalog 111. Seltene und kostbare Bücher. Ämericana.
Äutographen. Bibelausgaben. Bibliographie, Kostbare
Einbände. Genealogie. Heraldik. Inkunabeln. Kostüm-
werke. Ornamentik. Porträtwerke. Totentänze, usw. usw.

Ludwig Hosenthal, München, Hildegardstr. 14.
Katalog N. 133. Bavarica 1. Teil Ä—R.

Auktionskatalog von Gemälden und Stichen aus dem
Privatbesitz des Kommerzienrats Ballg von Säckingen.
Versteigerung der Bilder im Foger des Kasinos in Basel
am 5. und 6. April.

Ernst Carlebach, Buchhandlung und Antiquariat, Hei-
delberg, Hauptstr. 136. Mannheim im Laufe der
Jahrhunderte. Sammlung selten vorkommender Bilder,
Bücher usw. zur Geschichte Mannheims und seiner Um-
gebung.

Franz Seeliger vorm. Lederer, Berlin W. Kurfür-
stenstr. 70. Katalog Nr. 5. Erste Ausgaben, Kunstge-
schichte, Kunstgewerbe, usw.

(Nach Schluß der Redaktion)

BERLIN. Am Sonntag, den 28. Februar hat
H. v. Marees seinen Einzug in das Gebäude
der Berliner Sezession am Kurfürstendamm ge-
halten. Heinrich Wölfflin eröffnete die Aus-
stellung mit einer gedankenreichen Ansprache,
aus der wir als kennzeichnend für seinen Stand-
punkt Marees gegenüber herausheben, daß er
der retrospektiven Ausstellung wünscht, daß
sie prospektive Bedeutung für die Zukunft
haben möge.

Im übrigen ward über die Kollektion, die
gegen Mündien um einige Bilder vermehrt
worden ist, in diesen Blättern schon ausführlich
berichtet.

Die Aufstellung in Berlin ist musterhaft. Man
hat den Versuch gemacht, hauptsächlich nach
Ideen Marees selber und Entwürfen Hildebrands
die drei Schleißheimer Triptycha in die Wand
einzugliedern. So sehr die Bilder hierdurch ge-
winnen, so ist doch zu bedauern, daß der Saal
allzugroß ist, um eine volle Wirkung in dem
von Marees angestrebten Sinne zu erreichen.
Immerhin ist der Abstand gegen die Schleiß-
heimer Aufstellung fühlbar genug. H. V
 
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