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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 1.1909

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6. Heft
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Ausstellungen
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Entdeckungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.24117#0214

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198

Der Cicerone

Heft 6

der Ausstellung führt sieben Punkte auf, denen
die folgenden Gruppen entsprechen:

1. Die baugeschichtliche Entwicklung
der Leipziger Universität in bildlichen
Darstellungen, Modellen, Grund- und Aufrissen.
Pläne des Grundbesitzes.

2. Eine Auswahl Abbildungen zurGeschichte
anderer deutscher und fremder Univer-
sitäten (Außen- und Innenarchitektur, monu-
mentale Malerei).

3. Beispiele von Anlagen und Einrichtungen
moderner nordamerikanischer Universi-
täten (Ansichten und Pläne).

4. Kunstaltertümer des XV.—XIX.Jahr-
hunderts aus Universitätsbesitz (profanes
und kirchliches Universitätsgerät, Zepter, Ämts-
ketten, Kleinodien, Depositionsgeräte, Siegel,
Denkmünzen, Stempel, minderte Matrikelbücher,
wertvolle alte Einbände; auch Gobelins, Ge-
mälde, Miniaturen, Skulpturen in zweckent-
sprechender Auswahl; Abbildungen von älteren
Denk- und Grabmälern von Universitätslehrern).

5. Die Entwicklung der Universitäts-
trachten und des Studentenlebens bis zur
Mitte der XIX. Jahrhunderts. (Abbildungen,
Stammbücher, Darstellungen von Fechtboden,
Kneipen, Karzern usw.)

6. Erinnerungen an Goethes Aufent-
halt in Leipzig. Damit im Zusammenhang:

7. Ausstellung von zumeist unveröffent-
lichten Handzeichnungen Goethes, seiner
Lehrer und künstlerischen Mitarbeiter.

Die Beteiligung seitens der interessierten
Kreise verspricht außerordentlich rege zu werden
und es steht zu hoffen, daß die Ausstellung,
der akademische, Staats- uud städtische Be-
hörden ein lebhaftes Interesse entgegenbringen,
während der Dauer der Jubiläumsfeste eine
Hauptanziehung für die Festteilnehmer bilden
wird. P.

' s

MÜNCHEN -

Mit großem Beifall aller konserativen Ele-
mente veranstaltete die Galerie Heinemann
eine Gesamtausstellung des heute hochbejahrten
Richard von Poschin ge r, eines Lierschülers, der
mit gesunder, ehrlicher Auffassung, solidem
Können und viel Liebe seine Kunst der bayri-
schen Landschaft, speziell der Umgebung Mün-
chens widmete. Im Anfang klingt die Barbi-
zoner Note noch leise hinein, später machen
sich auch moderne Ansätze bemerkbar, im Ganzen
aber bleibt das Bild unverändert und zeigt
Poschinger als einen vollwertigen Repräsen-
tanten der gesunden Münchener Landschafter-

Generation, die die Errungenschaften Schleichs
und Liers fortsetzte und auch heute noch ihre
Abkömmlinge hat. Man freut sich der Gelegen-
heit, diese unserem modernen Empfinden etwas
entrückte Epoche an einem guten Beispiel wieder
einmal eingehend würdigen zu können. W. W.

* *

*

In der Modernen Kunsthandlung üben
die neuen Erlers eine starke Änzieliungskraft
aus. Akzeptiert man die künstlerische Tendenz
dieses eigenwilligen Könners, so wird man in
den neuen Arbeiten einen starken Fortschritt
konstatieren können. Die äußerliche Stilisierung
ist diskreter geworden, die Form intimer be-
handelt und der farbige Ausdruck reicher und
sicherer geworden. Besonders guten Ein-
druck machen verschiedene Porträts, darunter
auch ein frisches und lustiges Selbstporträt mit
geistreicher Farbengebung.

Die Galerie Oscar Hermes verfügt über
einen festen Bestand von Bildern, die fast aus-
nahmslos von erster Qualität sind und einen
Besuch sehr lohnen. So lernt man ausgezeich-
nete, noch unbekannte Liebermanns aus den
verschiedenen Perioden kennen, ferner wunder-
volle Habermanns aus der frühen altmeister-
lichen Zeit, gute Zügel, Zuloaga, Thaulow,
Boehle u. a. Eine kleine Sensation ist ein
Gebhardt, ein Ätelierexperiment aus vergange-
nen Tagen, nämlich ein ganz impressionistisch
aufgefaßtes, in zarten delikaten Tönen duftig
und geistreich behandeltes Stück, unter dem
keiner die Unterschrift Gebhardts vermuten
wird. In der Jahrhundert-Ausstellung hätte es
gute Figur gemacht. W. W.

S

PARIS ^==^=^-

Es kursieren hier Gerüchte, wonach der Salon
d’Äutomne dieses Jahres eine Retrospektive des
Werkes von Hans von Marees bringen sollte.

ENTDECKUNGEN

KÖLN

Die Madonna mit der Wickenblüte.
Im letzten Heft der Zeitschrift für christliche
Kunst führt Direktor Dr. Poppelreuter seine
Untersuchungen über dieses Bild zum Abschluß.
Wie wir bereits in Heft 4 des Cicerone bei
einer Besprechung des 1. Teiles der Abhandlung
 
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