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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 1.1909

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13. Heft
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Sammlungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.24117#0440

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RUNDSCHAU M

SAMMLUNGEN

NEUÄUFSTELLUNGEN IN DEN
BERLINER MUSEEN

Die seit längerer Zeit vorbereitete Umwand-
lung des Trecentosaales im Kaiser Friedrich-
Museum ist in diesen Tagen zu ihrem Ab-
schluß gelangt. Der früher überaus lichtarme
Raum hat durch Verstärkung des Oberlichtes
und Wahl einer hellen, grünen Tapete außer-
ordentlich gewonnen. Durch Ausscheidung der
großen sienesischen Assunta sowie der kleineren
Trecentobilder wurde eine günstigere Aufstel-
lung der Hauptgemälde ermöglicht, die mit ein-
zelnen früheren Terrakotten untermischt wor-
den sind. So findet man u. a. die Arbeiten des
Meisters der Pellegrini-Kapelle, die früher im
Erdgeschoß aufgestellt waren, jetzt hier unter-
gebracht.

Im Zusammenhang mit der Neuordnung des
Trecentosaales wird an verschiedene andere
Neuaufstellungen gedacht, über die im einzelnen
noch nicht alles feststeht. Die kleineren Tre-
centobilder werden in dem Raume vor dem
Trecentosaale vereinigt werden, dessen Grund-
riß die Form eines Achtecks erhält. Im Erd-
geschoß, wo der Saal des Pellegrinimeisters
„frei“ geworden ist, wird ebenfalls eine andere
Disposition der Säle erfolgen, indem die Arbeiten
Verrocchios und seiner Richtung in den Eck-
(bisherigen Pellegrini-) Saal rücken und der bis-
herige Verrocchioraum zur angrenzenden deut-
schen Abteilung gezogen wird.

Im Kunstgewerbemuseum schreitet die
von Direktor Falke geleitete Reform langsam,
aber unausgesetzt fort. Die Neuordnung des
unteren Lichthofumganges ist soeben beendet.
Maßgebend für sie war die Rücksicht auf die
architektonische Wirkung des Baues, die bis-
lang durch Querstellung der Vitrinen arg ge-
hemmt war, sowie der Wunsch nach einer sach-
gemäßeren und weniger gehäuften Aufstellung
der zahlreichen Schmiedearbeiten des Museums.
Mit dem Weißen des oberen Umganges wurde
vor kurzem begonnen. Eine tiefgreifende Re-
staurierung des Gold- und Silbersaales steht
bevor.

Eine wirkungsvollere und mehr den histo-
rischen Gesichtspunkten entsprechende Anord-

nung der Majoliken des Museums war seit
langem eine dringende Forderung. Das Prinzip,
nach dem jetzt von Direktor Falke verfahren
worden ist, entspricht in großen Zügen etwa
der ersten, von Pabst geleiteten Aufstellung:
direkt an den Fenstern, also im hellsten Lichte,
die Hauptarbeiten der „besten“ Zeit: Faenza,
Siena, Caffagiolo, Deruta, Gubbio; in der Mitte
die figürlichen Arbeiten von Urbino u. ä., in
der letzten Reihe die späte Zeit, repräsentiert
durch Venedig, Castelli, späteres Urbino
Siena usw.

Hellere Wände und Decken erhielten drei
weitere Säle der Sammlung, das französische
Zimmer mit den Möbeln der Renaissance und
Folgezeit, sowie der Glassaal und der Saal des
XIX. Jahrhunderts. H. Voss.

S

BONN ; =.. -

Wir entnehmen dem Verwaltungsbericht des
Provinzialmuseums über die Zeit vom 1. April
1908 bis 31. März 1909 folgende Mitteilungen:
Die vom Museum veranstalteten Ausgrabungen
auf dem Kirchplatz in Schwarzrheindorf er-
gaben nicht eine Spur von römischen Kultur-
überresten, womit der Beweis erbracht ist, daß
hier niemals eine römische Änsiedlung bestan-
den hat. Unter den Neuerwerbungen des Mu-
seums ist besonders hervorzuheben: Weiblicher
Porträtkopf aus parischem Marmor, gefunden
in Schwarzrheindorf (abgebildet Bonner Jahr-
bücher, Seite 118, Tafel 4). Die Gemäldesamm-
lung erhielt zwei Ölgemälde von Januarius Zick.
Über die Neubauten des seit dem 1. Januar für
den öffentlichen Besuch geschlossenen Provin-
zialmuseums wird berichtet, daß das Obergeschoß
des Neubaues vorwiegend die Gemäldesamm-
lung enthalten soll.

8

FRÄNKFURT a. M. ====-

Aus der Galerie des StaedelschenKunst-
instituts ist von einer reizvollen Neuerwer-
bung zu berichten. Nachdem vor wenigen
Monaten mit dem großen Tiepolo eine Konzen-
tration des erst jüngst geschaffenen Barocksaals
der Galerie erreicht wurde, ist durch den neuer-
lichen Ankauf einer Verkündigung Mariä von
der Hand des Giovanni Battista Piazetta
 
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