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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 1.1909

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16. Heft
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Ausstellungen
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Literatur
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Sprechsaal
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https://doi.org/10.11588/diglit.24117#0536

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516

Der Cicerone

Heft 16

Bilderserie Corot als Figurenmaler vorführen
und eine Übersicht über das Schaffen von Hans
von Marees geben. Das bayrische Kultus-
ministerium hat für diesen Zweck elf Bilder aus
Schleißheim zur Verfügung gestellt. Im ganzen
sollen 25 Bilder von Hans von Marees aus-
qestellt werden.

* *

*

In Beauvais ist eine prähistorische Aus-
stellung eröffnet worden, die reiche Schätze
aus den Privatsammlungen von Baudon, Stalin,
Thiot-Petit, Dufosse u. a. der Öffentlichkeit er-
schließt. 0. G.

LITERATUR

Im Verlage von B. Cassirer in Berlin ist
unlängst eine Publikation erschienen, die wegen
ihres Gehaltes und ihrer vorzüglichen Aus-
stattung des besten Erfolges sicher sein darf:
Die Fresken des Hans von Marees im
Bibliotheksaale des Aquariums zu Neapel, her-
ausgegeben und eingeleitet von Paul Hartwig.
Namentlich die Freunde des Meisters, die Ge-
legenheit gehabt haben, die Originale selbst
kennen zu lernen, werden mit Freuden bei den
prachtvollen Tafeln verweilen, die Marees
Werk aus der Zeit seiner größten Höhe zur
Anschauung bringen, und den verständnisvollen
Text eines begeisterten, aber bescheiden zu-
rückhaltenden Anhängers von Marees als er-
freuliche Ergänzung betrachten.

Bei Klinkhardt und Biermann in Leip-
zig beginnt soeben eine neue Serie von Werken
zur Geschichte der Graphik zu erscheinen,
die „Meister der Graphik“, von denen eben
der erste Band ausgegeben wurde. Als Heraus-
geber zeichnet der Berliner Kunsthistoriker
Dr. Hermann Voss, der in einer knappen Ein-
führung das Programm kundgibt. Die „Meister
der Graphik“ sind bestimmt, dem wachsenden
Interesse für Kupferstich, Radierung und Holz-
schnitt durch Herausgabe der Werke bedeu-
tender Graphiker Rechnung zu tragen, und
wenden sich daher den Forschern, den Lieb-
habern und dem kunstfreundlichen Publikum
gleichmäßig zu. Als l.Band wurde „Callot“ von
Hermann Nasse gewählt, in Kürze wird folgen
„Die Anfänge des deutschen Kupferstichs“
von Max Geisberg.

Ein neues Unternehmen ist ferner die Samm-
lung „Bildende Künste“ des Verlages Bi-
schoff und Höfle in München. Der erste
Band, in ansprechendem Format, ausgezeich-

net ausgestattet, was die illustrativen Beigaben
und den Druck betrifft, behandelt „Stauffer-
Bern“ von Georg Jacob Wolf. Der Text
verbindet glücklich biographische Einzelheiten
und kritische Erklärungen, er darf als eine vor-
treffliche Einführung in das Werk des unglück-
lichen Schweizer Meisters gelten.

Berlin. Die Chronik der kgl. Akademie
der Künste vom 1. Oktober 1906 bis 1. Ok-
tober 1908 ist soeben im Verlage von E. S.
Mittler & Sohn erschienen.

Troppau. Das Kaiser Franz Josef-Museum
für Kunst und Gewerbe (schles. Landesmuseum)
in Troppau versendet seinen Jahresbericht für
1908.

SPRECHSÄÄL

vorschläg ZU EINEN „CORPUS
MONUMENTORUM ÄRTIS“

Im Sprechsaal des Cicerone, Heft 5 (1909)
machte Dr. P. Kutter zwei beherzigenswerte
Vorschläge zur Abhilfe verschiedener jedem
Kunstforscher bekannter Übelstände. Wir zollen
ihm dafür Dank, und möchten durch vorliegende
Anregung weitere Kreise für ein Unternehmen
interessieren, das die Verwirklichung eines fühl-'
baren Bedürfnisses aller Kunstforscher bedeuten
würde.

Das unentbehrlichste Hilfsmittel jeder kunst-
wissenschaftlichen Arbeit ist heute die Photo-
graphie. Kann sie selbstredend das Original
niemals ersetzen, so ist sie als Vergleichsmaterial
und als Gedächtnishilfe geradezu unentbehrlich
geworden. Ich verzichte nun noch einmal über
die Sdiwierigkeit zu sprechen, die die Be-
schaffung des photographischen Materiales ver-
ursacht und möchte nur darauf hinweisen, daß
auch in wissenschaftlichen Arbeiten wohl jeder
schon das Fehlen von Abbildungen schwer ver-
mißt hat; ja, daß mancher Aufsatz keine nähere
Würdigung fand, weil dem Leser das heran-
gezogene Denkmälermaterial weniger geläufig,
eine mühelose Beschaffung des nötigen Äb-
bildungsmaterials aber unmöglich war. Nicht
illustrierte kunstwissenschaftliche Zeitschriften
stehen heute wohl — gottlob — auf dem Aus-
sterbeetat; aber auch die heute geläufige Art
der Illustration kann nicht als genügend ange-
sehen werden. Um wie viel fruchtbringender
könnte unsere Forschung sein," wenn wir uns
von jedem in einer Arbeit genannten Kunst-
 
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