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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 1.1909

DOI Heft:
18. Heft
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Hofmann, Friedrich Hermann: Die Porzellan-Ausstellung im Bayrischen Nationalmuseum, [2]
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https://doi.org/10.11588/diglit.24117#0583

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DEKCICEKONE

Halbmonatsschrift

FURrDIE-lNTERES S EN -DES

Kunstforschers & Sammlers

I. Jahrgang 18. Heft 1909

Die Porzellan-Ausstellung im
Bayrischen Nationalmuseum

Von Friedrich H. Hofmann

(Fortsetzung und Schluß)

Die unter Paul Hannong fabrizierten Stücke tragen fast durchweg keine eigent-
liche Fabrikmarke, sondern nur die mit einem Blindstempel eingedrückten Initialen: PH.
Alle derart gemarkten Porzellane, die bis jetzt großenteils als Straßburger Fabrikat
galten, sind sicher Frankenthaler Provenienz. Paul Hannong scheint in Straßburg
Porzellan niemals fabrikmäßig hergestellt zu haben; höchstens einige Versuchsstücke,
wie die mit dem bekannten Fayencemonogramm PH signierte Terrine des Hohenlohe-
museums in Straßburg, wohl das einzige bis jetzt nachgewiesene Straßburger Por-
zellan Paul Hannongs. Dagegen kommen Straßburger Porzellanfiguren unter Joseph
Adam Hannong, der nach seinem Frankenthaler Aufenthalt 1762 wieder nach
Straßburg ging, häufiger vor. Sie tragen das ebenfalls mit einem Blindstempel ein-
gedrückte große Monogramm 1H, dabei stets noch eine Zahl mit den beigesetzten
Abbreviaturen F (= Figure) oder G (— Groupe), die sich auf ein nur in Fragmenten
erhaltenes Verzeichnis, jetzt im Hohenlohemuseum in Straßburg, beziehen.

Es will scheinen, als ob unter Paul Hannong zuerst nur die eingedrückten
Initialen PH zur Kenntlichmachung der Fabrikate benützt worden wären. Dann wurde
für ganz kurze Zeit neben diesen Buchstaben der blaue Rautenschild und nach dessen
Abschaffung der ebenfalls in Unterglasurblau gemalte Pfälzer Löwe geführt. Auffallend
ist, daß der Stempel PH allein ohne Blaumarken nur bei Figuren nachgewiesen wurde;
bei Geschirren ist stets neben dem Stempel noch die Schildmarke oder weit öfter der
Löwe aufgemalt.

Der kleine Rautenschild in Unterglasurblau, der meist auf der Oberseite des
Sockels angebracht ist, kommt nur bei einigen wenigen Stücken neben den eingedrückten
Initialen PH vor. Die lokale Tradition teilt diese Marke einzig und allein dem ersten
Brand zu; lange Zeit ist sie auf jeden Fall nicht zur Anwendung gekommen, denn
 
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