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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 1.1909

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19. Heft
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Brüning, Adolf: Fürstenberger Porzellan
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https://doi.org/10.11588/diglit.24117#0619

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DERCICERÖNE

H ALBM.ONAX S S CHRIFT
FUR:DIE-lNTERES S EN -DES

Kunstforschers & Sammlers

I. Jahrgang 19. Heft 1909

Fürstenberger Porzellan

Von Ädolf Brüning

Der hohen Schätzung, der sich das deutsche Porzellan seit mehreren Jahren in
den Kreisen der Sammler zu erfreuen hat, entspricht eine lebhaft in Ängriff genommene
wissenschaftliche Erforschung der Geschichte und Fabrikation der einzelnen Porzellan-
manufakturen. Nachdem die Frühgeschichte der Meißner Manufaktur erschöpfend dar-
gelegt und von der Wiener Fabrik ein grundlegendes, glänzend ausgestattetes Werk er-
schienen ist, reiht sich diesen Publikationen als dritte das im Verlag von Georg Reimer
in Berlin erschienene Werk von Christian Scherer über das Fürstenberger Porzellan
an, nicht so prächtig in der äußeren Erscheinung, auch nicht so anziehend durch die
Qualität der behandelten Gegenstände, aber als zuverlässiger und kundiger Führer
wichtig und wertvoll.

Zwar gab es wie auch von anderen Manufakturen schon längst eine Mono-
graphie dieser Fabrik: das im Jahre 1893 erschienene Buch von Heinrich Stegmann „Die
Fürstlich Braunschweigische Porzellanfabrik zu Fürstenberg“. Aber dieses krankte an
denselben Mängeln wie z. B. das Buch von Zais über Höchst. Der Verfasser hatte
wohl einen Teil der archivalischen Urkunden über die Geschichte der Manufaktur be-
nutzt, aber die Erzeugnisse selbst nur flüchtig behandelt, während doch ein zuverlässiger
Einblick in die gesamte Produktion nur dadurch gewonnen werden kann, daß beide
Quellen der Forschung, das Äktenmaterial und die Porzellane selbst, gleichwertig neben-
einander untersucht werden, Scherer hat nicht nur die schriftliche Hinterlassenschaft
der Fürstenberger Fabrik, die im Wolfenbütteler Hauptarchiv aufbewahrten Akten, die
Personalverzeichnisse, Preiskurante, Formenbücher (Verzeichnisse der Gruppen und
Figuren) u. a. durchforscht, sondern auch den Porzellanbestand öffentlicher und privater
Sammlungen studiert, deren wichtigste, die im Herzoglichen Museum in Braunschweig,
er selbst in jahrelanger Arbeit zusammengebracht hat.

Mit Hilfe dieses reichen Materials gelingt es Scherer ein sehr eingehendes, bis
in alle Einzelheiten genaues Bild der gesamten Produktion und Geschichte der Manu-

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