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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 1.1909

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Ausgrabungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.24117#0644

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616

Der Cicerone

Heft 19

germanischen Korrespondenzblatt wie im un-
garischen Ärch. Ertesitö hervorgegangenen, ihnen
vor allem galt seine umfangreiche Rezensenten-
tätigkeit (hauptsächlich in der Berliner Philol.
Wochenschrift).

Topographische Ergebnisse der Ausgrabungen
und aktuelle archäologische Fragen wußte er auch
weiteren Kreisen in zahlreichen Artikeln der
Münchener Allgemeinen wie der Vossischen
Zeitung u. a. bekannt zu geben, dankbar wird
der deutsche gebildete Italienreisende seine
(anonym erschienene) wohlfeile Übersetzung des
kostspieligen Guida illustrata del Museo Nazio-
nale di Napoli 1909 begrüßen, und den Be-
dürfnissen des gebildeten Laien wie der Schule
werden seine griechische Mythologie (Seemann
1895, eine neue Ausgabe sollte noch dieses
Jahr erscheinen) wie die Neuausgabe des alt-
bewährten Buchs von Guhl und Koner, Das
Leben der Griechen und Römer, 1893, in gleicher
Weise gerecht. G. W.

* *

*.

Engelmann plante endlich die Herausgabe
des zeichnerischen Werkes jenes famosen spät-
römischen Karikaturisten Pierleone Ghezzi, derent-
wegen er bereits die näheren Unterhandlungen
mit Klinkhardt und Biermann in Leipzig ein-
gegangen war. Um des interessanten, künst-
lerisch wie kulturgeschichtlich gleichbedeutenden
Stoffes willen, möchte man hoffen, daß die be-
gonnene Arbeit Fortsetzung und Vollendung
fände. Einige Hundert Negative hat der Unter-
zeichnete noch vor wenigen Wochen mit dem
Gelehrten selbst in Berlin durchgehen können.
Jedenfalls ist Ghezzi ein überaus dankbarer
Stoff; denn er gehört zu den begabtesten
Karikaturenzeichnern, die die Kunstgeschichte
kennt, seine zeitgenössischen satyrischen Por-
träts sind zum Verständnis spätrömischen
Lebens ebenso notwendig wie etwa das Oeuvre
Pietro Longhis für das Venedig des XVIII. Jahr-
hunderts. G. B.

s

WIEN .

Hofrat Artur von Skala, Direktor des
Museums für Kunst und Industrie in Wien, ist
gestorben. Eine ausführlichere Würdigung der
Verdienste des Verstorbenen folgt an dieser
Stelle.

8

ÄUSGRHBUNGEN

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NEAPEL

Bei der Ausschachtung für einen Anbau der
Universität wurde ein wertvoller Venusaltar
freigelegt.

8

ROM .-.. ■ ~

In der sabinischen Villa des Horaz im Tale
der Licenza in der Nähe 'von Roccagrovine, 3
Stunden hinter Tivoli sollen nun ernste Aus-
grabungen vorgenommen werden. Professor
Pasqui, der Leiter der leider inzwischen suspen-
dierten Ausgrabungen der ara pacis, glaubt
die präzise Lage der Villa zu Füßen des Monte
Campanile (in antiker Zeit Lucretilis mons) ge-
funden zu haben. Schon seit geraumer Zeit
haben Mauern in jener Gegend oft antike
Mosaiken und Ruinen gefunden. Da das in
Frage kommende Terrain nur zwei Hektare
umfaßt, hofft man die Ausgrabung mit verhältnis-
mäßig geringen Geldkosten durchzuführen.

In Palästrina sollen Ausgrabungen vorge-
nommen werden, um die fehlenden zwei Drittel
des berühmten Steinkalenders aus Äugustus Zeit,
der die Festtage des alten Praeneste enthielt,
zu finden. Die ersten,' die Monate Dezember,
Januar, März und April umfassenden Fragmente
wurden 1773 auf Anregung des Kardinals
Stoppani gefunden. L. P.

8

TOLEDO -

Ein signiertes Bild von Greco wurde, wie
das Journal des Ärts mitteilt, in der Sakristei
der Kirche Sainte Liocadia aufgefunden. Es soll
sich in gutem Zustande befinden, mißt 2,33—1,13
und stellt die unbefleckte Empfängnis dar.

8

TUNIS --

Die Ausgrabungen in Thyna und Sfax haben
im letzten Jahre, wie das Journal des Ärts er-
fährt, über 400 teilweise sehr wertvolle Kunst-
gegenstände zu Tage gefördert; darunter einen
Sarkophag, Gebrauchsgeräte, Teller, Vasen,
Waffen, Keramiken und Schmuck.
 
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