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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 1.1909

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19. Heft
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Bevorstehende Auktionen
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https://doi.org/10.11588/diglit.24117#0647

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DER KUNSTMARKT

V V

BEVORSTEHENDE AUKTIONEN

AACHEN -

Bei Anton Creutzer findet am 26.—29. Oktober
die Versteigerung der speziell in den Rheinlanden
sehr bekannten Sammlung Vasters statt, die
eine Reihe interessanter Bilder unter den Ham-
mer bringt. Insgesamt verzeichnet der Katalog
ca. 750 Nummern, dem acht Lichtdrucktafeln bei-
gegeben sind. Darunter sind die Gemälde mit
65 Nummern vertreten. Vasters hat mit Vor-
liebe die niederländische Kunst gesammelt, und
so finden wir in dem Katalog Stücke folgender
Künstler verzeichnet: Bakhuyzen, Berchem,
van Baien, Dou, Mabuse, de Heem, van
der Heist, Hobbema, Maes u. a. Auch
einige Werke der deutschen und italienischen
Malerei dürften bemerkenswert sein, ebenso
die beiden Rubens zugeschriebenen Bilder.
Eine Hauptrubrik bildet endlich der Nachlaß
des Malers Johannes Lange, der allein 20 Num-
mern ausmacht. Sehr reichhaltig ist die Ab-
teilung Aquarelle und Radierungen, in der
wir Nr. 73, ein adliges Stammbuch und Nr. 84,
einen Stich des Dürersdien Landsknecht, sowie
Nr. 85, die kleine Passion, erwähnen.

An diese Abteilung schließt sich noch eine
sehr bemerkenswerte Kollektion von Antiqui-
täten und moderner Goldschmiedearbeiten. Eine
große Anzahl von Gipsabdrücken berühmter
Stücke der alten Goldschmiedekunst, eine große
Kollektion von Photographien und eine reidi-
haltige kunstwissenschaftliche Bibliothek, ent-
haltend manch seltenes und vergriffenes Werk,
bilden den Schluß des Kataloges.

S

FRANKFURT a. M.-

In den Tagen vom 12. und 13. Oktober
kommt bei Rud. Bangel die Sammlung H. van
den Bergh, Nymegen zur Versteigerung und
daran anschließend eine Kollektion von Antiqui-
täten, Kunstgegenständen aus Frankfurter und
auswärtigem Besitz. Die erste Abteilung um-
faßt in der Hauptsache Werke neuerer Meister,
unter denen das XIX. Jahrhundert und zwar
die Meister Hollands das Übergewicht haben.
Außerdem verzeichnet der Katalog einige ältere
Stücke holländischer und französischer Künstler
insgesamt 129 Nummern.

Die zweite Abteilung umfaßt 400 Nummern.
Das wichtigste daraus ist eine Reihe englischer
Aquarelle und Kunstdrucke.

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MÜNCHEN --

G. M össel versteigert am 14. Oktober
und folgende Tage eine wertvolle Sammlung
von Handzeichnungen und Aquarellen, Städte-
ansichten, Kupferstichen, Holzschnitten des
XVI. — XVII. Jahrhunderts, die in der Haupt-
sache aus dem Besitz der verstorbenen Gräfin
Josefine Brunswick und dem Nachlaß des
Kupferstechers Friedrich Zimmermann stammen.
Insgesamt verzeichnet der Katalog 2145Nummern.
Die Verschiedenheit der Materie dürfte diese
Auktion gerade für Sammler graphischer Kunst
besonders interessant machen, denn es fehlt
nicht an hervorragenden und seltenen Blättern.

* *

*

In der Galerie Helbing in München kommt
in dem letzten Quartal des laufenden Jahres
eine überaus umfangreiche Sammlung aus
norddeutschem Privatbesitz zur Ver-
steigerung. Schon gelegentlich des kunstwissen-
schaftlichen Kongresses, der jüngst in München
tagte, waren einige der Hauptstücke dieses
Kunstschatzes im Oberlichtsaal der Galerie
Helbing ausgestellt und erregten das größte
Interesse der Besucher. Von einer Namens-
nennung des verewigten Besitzers wird in den
Katalogen abgesehen, und die Kollektion
lediglich als „Kunstbesitz eines bekannten nord-
deutschen Sammlers“ bezeichnet. Doch wird
dieser zur Versteigerung kommende Kunstbesitz
allein schon durch seine Bestände, durch einzelne
seiner Prachtstücke die Aufmerksamkeit der
Kenner und wirklichen Interessenten fesseln.
— Dank der splendiden Ausstattung der Kata-
loge wird das ganze zur Auflösung bestimmte
Ensemble ja ohnedies noch einmal in seiner
Totalität monographienmäßig geschildert. Die
uns vorliegende erste Abteilung: „Textilien“

stellt sich dar als ein stattlicher Band in Groß-
Quart: knappe, doch sachgemäß ersdiöpfende
Beschreibung von 2662 Nummern — Einzelstücke
und Convolute — illustriert durch 51 Lichtdruck-
tafeln mit rund 190 Abbildungen in dankenswert
großem Maßstabe. Der angedeutete Umfang
gestattet, geradezu von einem Museum zur Ge-
schichte der textilen Künste zu sprechen; in der
 
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