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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 1.1909

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21. Heft
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Ausstellungen
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Entdeckungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.24117#0706

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678

Der Cicerone

Heft 21

des gemalten Baedekers der älteren Generation
das Münchener Stimmungsbild setzte.“ Liers
Bedeutung liegt also auf der einen Seite in
diesem verständnisvollen Zurückgreifen auf die
ältesten Münchener Landschafter, auf der andern
Seite weiter in der geschickten Umstimmung
des in Barbizon, vor allem bei Dupre gelernten
„art d’etudier la nature“ für die Landschaft der
bayerischen Vorberge, die er unter vernünftiger
Abweisung der von seinem Publikum gewünsch-
ten Staffage (die er als einer der ersten über-
haupt wegließ oder zum Farbfleck degradierte)
in ihrer kühlen und klaren Lichtheit fein und
wahr wiederzugeben verstanden hat. — Zwischen
Gabriel Schachingers Blumenstücken hing
allein ein frühes Bild „Trauernde Frauen“, das
den Zusammenhang des Künstlers mit der Piloty-
Schule in Erinnerung brachte. U.-B.

S

PÄRIS —

Der fünfte Salon der dekorativen Künstler
Frankreichs wird im Februar 1910 im Musee
des arts decoratifs stattfinden.

* *

* .

Ende November wird im Musee des arts
decoratifs zu Paris eine Ausstellung des Bild-
hauers Clinard und eine Ausstellung von Zeich-
nungen und Entwürfen von Odiot, sowie eine
Ausstellung von Stoffen aus dem Museum zu
Malmaison eröffnet werden. G.

—a ■ 1 - --

ENTDECKUNGEN

ÄQUILEJÄ

Die Ausgrabungen in der uralten Basilika
von Äquileja in lllyrien haben nicht nur ein
altes Mosaikenlager zutage gebracht, sondern
auch Inschriften, die für die Geschichte der Stadt
und speziell für die des Gotteshauses von großer
Bedeutung sind. Die Basilika sollte, wie man
bis jetzt vermutete, vom Bischof Fortunatianus
im Jahre 347 gegründet worden sein. Durch
die neuen Inschriftenfunde ist erwiesen, daß
schon der Bischof Theodor die Basilika im Jahre
314 erbaut hat. Die Stadt Äquileja war um
diese Zeit sehr bedeutend und ihre Christen-
gemeinde schon zahlreich.

S

MOULINS -

In Moulins bei Chätillon sur Sevre ist eine
gallo-römische Villa aufgedeckt worden, die
teilweise vollständig erhalten ist. Die Mauern
sind in kleinem Steinschnitt gearbeitet, die
Zementfugen sorgfältig mit dem Eisen verstrichen,
die Einrahmungen, rot und gelb, mit rosa und
grünen Guirlanden umgeben die sehr hübschen
Freskobilder. Nach den in der Villa gefundenen
Münzen und Fibeln stammt sie aus dem ersten
Jahrhundert n. Chr. G.

S

PARIS -

In einer der Kapellen der Kirche Saint-
Gervais de Gisors wurden Freskenmalereien
des XVI. Jahrhunderts entdeckt. Man vermutet,
wie das Journal des Arts mitteilt, daß auch noch
in anderen Kapellen derselben Kirche sidi
Fresken finden werden. G.

s

THEBEN -

Der bekannte Altertumsforscher und Orien-
talist Professor Flinders Petrie berichtet in der
Zeitschrift „Man“ (der Mensch) von einem neuen
Funde aus der Zeit der siebzehnten Dynastie
des ägyptischen Reiches, der durchaus einzig
dasteht. Es handelt sich um einen Schatz von
Goldfiligran, der in einer Grabstätte bei Theben
gefunden wurde, also in dem an Reliquien
reichsten Boden Ältägyptens. Der Fund soll in
das Schottische Museum in Edinburg übergeführt
werden. Der Leichnam in dem aufgestellten
Grabe lag in einem Einzelsarg, der mit blauen
und goldenen Flügeln geziert ist. Um den Hals
lag ein prächtiger Goldschmuck, und um jeden
der Arme schloß sich ein goldenes Armband.
Der Gürtel, der nach einem nubischen Modell
gearbeitet ist, besteht aus Leder, Bernstein und
getrockneten Pflanzensamen. Die Goldarbeiten
sind der größte derartige Fund, der bisher be-
kannt geworden ist. Die Netze zeigen den
außerordentlich hohen Grad von Vollendung,
den die alten Ägypter in der Ausführung dieser
Technik erreicht haben. Flinders hat überdies
in Memphis den großen Palast des Königs
Äpries (etwa 580 v. Chr.) aufgedeckt. Auch
hier wurden reiche Kunstschätze zutage ge-
fördert.

S

TREVISO —' ====-

Bei Treviso, in Vascon, und zwar in der
Pfarrkirche, wurden zwei Fresken entdeckt.
 
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