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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 1.1909

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22. Heft
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Bevorstehende Auktionen
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Stattgehabte Auktionen
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https://doi.org/10.11588/diglit.24117#0744

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716

Der Cicerone

Heft 22

Zeichnungen und Stichen verdient Beachtung,
die etwa 200 Nummern verschiedenen Inhaltes
umfaßt. Im Nachtrag werden schließlich u. a.
Werke von Lucas Cranach, Holbein, Massys
verzeichnet.

8

MÜNCHEN-—-

Äm 9. und 10. Dezember ds. Js. findet in der
Galerie Helbing in München die Versteigerung
einer Sammlung von Antiquitäten, Kunst- und
Einrichtungsgegenständen statt, welche aus dem
Besitze der Frau Wilhelm Böhler, München,
stammen. Die Sammlung enthält Arbeiten in
Keramik, Glas, Edelmetall, eine beträchtliche
Menge von schönen Zinngegenständen, unter
diesen befinden sich Berner, Churer, Freiburger,
Kölner, Waadtländer, Walliser und Züricher
Kannen, ferner eine bemerkenswerte reich gra-
vierte Hochzeitsplatte mit tanzendem Brautpaar,
verschiedene Teller, teilweise mit Wappen und
Allegorien reich verziert, und andere hübsche
Stücke. Unter den Arbeiten in verschiedenem
Metall ist eine Kollektion von Eisenkleinkunst
ganz besonders hervorzuheben, welche 262 Ori-
ginalarbeiten, in erster Linie schön geschnittene
Schlüssel, Schilder, Rosetten, Türgriffe, Klopfer
und andere Verzierungen von der Gotik bis zur
Zeit Louis XVI. enthält. Den größten Bestand-
teil der Sammlung bilden die Arbeiten in Holz
sowie die Möbel und Einrichtungsgegenstände.
Unter ersteren bemerken wir einige gotische
Skulpturen: Christus im Schiff, einige Madonnen-
statuetten, unter letzteren Stücke von der Re-
naissance bis zur Biedermeierzeit: dreiSchweizer
Büfetts mit reicher Schnitzerei. Hieran reihen sidt
süddeuische Halbschränke, Schreibtische in Barock
und Empire, mehrere kleine Ziertische und ver-
schiedene schöne Stühle; unter letzteren sind
drei gotische Klappstühle, ein gotischer Tiroler
Lehnstuhl mit Kerbschnittverzierung, zwei Vier-
länder Brautstühle, Renaissancestühle, dabei ein
originelles Schweizer Stück, Barock- und Empire-
stühle bemerkenswert. Im Anschlüsse an diese
Sammlung kommt ein Anhang von Antiquitäten,
Kunstgegenständen usw. aus verschiedenem Be-
sitz zur Auktion, und finden sich dabei hübsche
Porzellanfiguren, einige Arbeiten in Edelmetall,
Miniaturen, ein in Elfenbein eingelegtes Kabinett-
schränkchen aus dem Anfang des XVII. Jahr-
hunderts u. a. m. Der Katalog, mit 19 Licht-
drucktafeln ausgestattet, ist durch obengenannte
Firma erhältlich. S

S

WIEN -—..

Das Dorotheum versteigert in der ?eit vom
25. bis 27. November eine Kunstsammlung aus
dem Nachlasse derFrau Gräfin Josefine Brunswick-
Deym, ferner Waffen und Antiquitäten aus
Tiroler Privatbesitz. Der Katalog verzeichnet
319 Nummern und ist durch eine Anzahl Klischees
illustriert.

Die am 26. November stattfindende Münz-
versteigerung der Firma Brüder Egger wird im
ganzen 471 Stücke zum Ausruf bringen. Von
diesen sind die wertvollsten auf 15 Lichtdruck-
tafeln im Katalog reproduziert. Besonders her-
vorgehoben seien die folgenden Abteilungen:
Münzen der Barbaren, italienische Stücke (nach
den Landschaften geordnet) und die frühen
griechischen Münzen, unter denen die jonischen
die markantesten sind. Eine letzte Rubrik
„Afrika“ beschließt das mit Sorgfalt bearbeitete
beschreibende Verzeichnis.

s

ZÜRICH.. =_. -

Die Sammlung der Frau Dr. Ä r n o 1 d in
Luzern, Möbel, Stoffe, Gläser und Silbersachen,
wird am 6. und 7. Dezember unter Leitung von
H. Messikommer im Saale des Hotel Bellevue
in Zürich versteigert. Die Gegenstände können
am 3., 4. und 5. Dezember besichtigt werden.

C. H. B.

STATTGEHÄBTE AUKTIONEN

VERSTEIGERUNG DER SAMMLUNG
LANNA

Die Versteigerung der Sammlung Lanna bei
R. Lepke vom 9.—16. November erfüllte voll
die hochgespannten Erwartungen, die man an
sie geknüpft hatte. Das Aufgebot an berühmten
Museumsleitern war ein ebenso stattliches, wie
jenes an ersten europäischen Händlern; dem-
entsprechend stiegen die Preise bei allen irgend-
wie bemerkenswerten Stücken derartig, daß nur
die kautkräfiigsten Institute und Händler sich
erfolgreich mitbewerben konnten. Von den
größeren Museen Deutschlands und Österreichs
sind nur wenige, die nicht eine oder die andere
Nummer ersteigert haben. Wir geben im Fol-
genden die Preise der Hauptwerke der be-
rühmten Sammlung:
 
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