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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 1.1909

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24. Heft
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https://doi.org/10.11588/diglit.24117#0811

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781

PERSONALIEN

GIESSEN

Dr. Christian Rauch hat einen Lehrauftrag
an die Universität Gießen für das Fach der
Kunstgeschichte und die Leitung des kunst-
wissenschaftlichen Instituts der Universität er-
halten.

LONDON

Hier verstarb der als Kunstsammler inter-
national bekannte Chemiker Dr. Ludwig Mond,
der Erfinder des nach ihm sog. „Mondgases“.
Die Sammlung des Dr. L. Mond gehört zu den
bedeutendsten, die überhaupt in neuerer Zeit
zusammengebracht worden sind; u. a. befindet
sich in ihr ein bekanntes großes Jugendwerk
Raffaels.

PETERSBURG

Den im Laufe der letzten zwei Jahre ver-
schiedenen Konservatoren der Kaiserlichen Ermi-
tage, Ä. Neustrojew und Ä. Somow, ist nunmehr
deren Direktor, Iwan Ä. Wsewoloschsky,
gefolgt. W. starb im Älter von 74 Jahren und
stand, vor seiner Ernennung zum Direktor der
Ermitage, längere Zeit an der Spitze der Lei-
tung der Kaiserl. russischen Hoftheater. Er war
kein spezieller Kunstgelehrter, sondern bloß ein
talentvoller Kunstliebhaber von feinem Ge-
schmack und hervorragenden persönlichen Eigen-
schaften, der sich allgemeiner Beliebtheit er-
freute. Die Berufung einiger jüngerer, kunst-
historisch gebildeter Kräfte an die Ermitage ist
seinem Einfluß zuzuschreiben. W. soll inter-
essante Memoiren hinterlassen haben. Äls sein
Nachfolger wird Graf Iwan Tolstoj genannt, der
eine Zeitlang Minister der Volksaufklärung war.

P. E.

ROM

Zu den verschiedenen Lehrkanzeln für Kunst-
wissenschaft der römischen Universität tritt nun
noch die der altchristlichen Archäologie hinzu.
Mit Dekret vom 16. November hat der Minister
Rava für diese neukreierte Stelle den Schüler
Gian Baptista de Rossis, Prof. Orazio Marucchi,
berufen. Diese Kreierung der Kanzel füllt eine
empfindliche Lücke an der Universität aus, denn

--

so viel Lehrkanzeln für ältchristliche Archäologie
außerhalb Italiens bestehen — das Heimatland
dieser Wissenschaft, Italien, hatte bis jetzt keine
Kanzel. L. P.

LITERATUR

MEISTER DER GRAPHIK

Herausgegeben von Dr. Hermann Voss.
Band I: Jacques Callot, von Herrn. Nasse.
Band II: Die Anfänge des deutsdien Kup-
ferstiches und der Meister E. S. von Max
Geisberg. Verlag von Klinkhardt & Biermann,
Leipzig.

Das Verdienst der neuen Serie, die sich mit
diesen beiden trefflich ausgestatteten Bänden
einführt, besteht in der erschöpfenden, mono-
graphischen Behandlung besonders charakte-
ristischer Epochen aus der Geschichte der graphi-
schen Künste, einem Gebiete, das in dieser Form
einem größeren Kreise von Kunstfreunden nun
endlich ebenso erschlossen wird, wie es mit den
Werken, der Malerei und der Plastik längst ge-
schehen ist. Die Publikation ist also schon des-
halb lebhaft zu begrüßen, weil sie es unternimmt,
dem kunstliebenden Publikum die besten
Schöpfungen der Schwarz-Weiß-Kunst und so-
mit ein ganzes Stück intimer Kulturgeschichte,
in angenehmer, sachlicher Darstellung und durch
ein gewähltes Äbbildungsmaterial näher zu
bringen. Vornehmlich aber wird dem Kupfer-
stich-Sammler die neue Serie als lang ent-
behrter Wegweiser willkommen sein. K—1.

Lemberg. Exzellenz Kazimierz Chledowski,
der Verfasser des auch ins Deutsche übertragenen
Werkes über „Siena“, hat bei H. Ältenberg ein
neues Buch kultur- und kunsthistorischen Inhalts
veröffentlicht, das den Titel „Rom, die Menschen
der Renaissance“ trägt. Das Werk setzt sich
aus folgenden Einzelstudien zusammen: das
Geschlecht der Colonna, das Eindringen der
Humanisten, Rovere-Riaro, Katarina von Sforza,
die Umgebung Julius II., die Umgebung Leos X.,
Chigi il Magnifico, Tullia d’Äragona, die Anfänge
des Pasquino, Pietro Äretino, Baldassare Castig-
lione. Eine chronologische Tafel der Renaissance-
päpste beschließt das reich illustrierte und gut
herausgegebene Buch. P. E.
 
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